Wildschweinprämie: Land bezahlt für Wildschweinabschuss

Die Population der Wildschweine hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht und die Wildschweinschäden ebenso. Auf Nahrungssuche durchwühlen die Wildschweine Felder, Wälder und Grünflächen und richten dadurch enorme Schäden in der Landwirtschaft an. Und, um die Ausbreitung der Schweinepest einzudämmen und auf ein Minimum zu reduzieren, fördert das Land Burgenland (Österreich) seit 1.1.2022 den Abschuss und die gastronomische Verwertung des Wildschweins. 

Bezahlt werden 25 Euro für ein erlegtes Wildschwein und zusätzlich 25 Euro, wenn das Wildschwein der Gastronomie oder der Direktvermarktung zugeführt wird. "Die Abschusszahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr bereits mehr als verdoppelt", spricht Landesrat Leonhard Schneemann schon im Februar 2022 von einer Wirkung der Förderaktion. Mehr über

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Wildschwein-Gerichte auch in der Landhausküche. LR Leonhard Schneemann (rechts) mit einem Landhausküchen-Mitarbeiter in Eisenstadt.

Foto (c): Bgld. Landesmedienservice

 

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 50 Euro für Wildschweinabschuss & die Vermarktung

Seit dem Start des Förderprogrammes "Wildschweinprämie" wurden im Burgenland bereits 1.012 Wildschweine erlegt und verwertet. Im Vergleich zum Jahr 2021 ist das ein Plus von mehr als 600.

"Seit 1.1.2022 läuft die Förderung, befristet auf ein Jahr, wo wir einerseits den Bestand von Wildschweinen reduzieren und auf der anderen Seite das Wildschwein an sich als Lebensmittel gezielt, mit einem finanziellen Anreiz, fördern wollen", so Landesrat Leonhard Schneemann.

Land bezahlt

Ganz konkret wird die Schwarzwild-Entnahme mit 25 Euro gefördert. Wird das Wildschwein dann auch noch der Veredelung, sprich der Gastronomie oder der Direktvermarktung zugeführt, so wird dies zusätzlich mit 25 Euro gefördert.

"Die Förderung trägt maßgeblich dazu bei, Wildschwein an sich als Lebensmittel gezielt, mit einem finanziellen Anreiz, zu verwerten und bei der Eindämmung der Schweinepest zu helfen", so Landesrat Leonhard Schneemann.

 

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Abschüsse verdoppelt: Möglichkeit um Schweinegrippe zu verhindern

WildsauImBurgenlandFotoPrinzSCHNAPPENat"Die Abschusszahlen von Schwarzwild haben sich im Vergleich zum Vorjahr bereits mehr als verdoppelt. Das zeigt, dass die gut überlegten Fördermaßnahmen Früchte tragen", erklärt Landesrat Schneemann.

Von 30.000 auf 10.000

"Um die Seuchenausbreitung zu unterbinden, wollen wir durch dieses Anreizsystem den Wildschweinbestand von rund 30.000 auf 10.000 Stück im Burgenland reduzieren", so Leonhard Schneemann über das Ziel, durch die Verminderung des Wildschweinbestandes eine Ausbreitung der äußerst ansteckenden, für Schweine tödlich endenden afrikanischen Schweinegrippe einzudämmen.

Afrikanische Schweinegrippe

"Wenn die afrikanische Schweinegrippe nach Österreich kommen würde, wäre das furchtbar. In Ungarn, etwa 70 Kilometer von uns entfernt gab es bereits Fälle", warnt Jäger Frank Ewald von der Jagdgesellschaft Klingenbach.

Landesrat Schneemann: "Diese Förderung trägt maßgeblich dazu bei, bei der Eindämmung der Schweinepest zu helfen. Auch wenn das Virus keine Gefährdung für den Menschen darstellt, hätte eine unkontrollierte Ausbreitung schwerwiegende Folgen für Tiere und landwirtschaftliche Betriebe."

Freiwillige Schonzeit

Heißt dass, das jetzt ausnahmslos auf alle Wildschweine geschossen werden darf?

Jäger Ewald Frank: "Nein, das heißt es nicht. Es gibt eine Schusszeit von 1.1. bis 31.12., wo auch mit Verwendung von Nachtsichtgeräten auf Schwarzwild, ausgenommen auf säugende Bachen, geschossen werden darf. Aber bei uns wird freiwillig geschont. Das Schwarzwild hat jetzt Frischzeit, wo junge Tiere zur Welt kommen. Wir Jäger schießen jetzt keine Sau, die haben Frischlinge."

 

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Vermarktung: Direktvermarkter, Gastronomie & Wildbretthändler

Auf der Website des Burgenländischen Landesjagdverbandes sind Wildbretthändler, Gastronomiebetriebe, die Wildspezialitäten anbieten, Verarbeitungsbetriebe und Direktvermarkter veröffentlicht.

So auch die Jagdgesellschaft Klingenbach, die auf Bestellung als Direktvermarkter frisches Wildschweinfleisch bereitstellt. Jäger Frank Ewald aus Klingenbach: "Ich finde die Förderaktion des Landes in Ordnung und natürlich freut man sich wenn etwas in die Jagdkasse kommt."

Frank Ewald weiter: "Wir arbeiten intensiv daran, um das Wild sauber an den Mann zu bringen. Wir versuchen zu veredeln, damit Kunden das frische Wildschweinfleisch auch schätzen können." 

Gesundes Nahrungsmittel

Laut ernährungswissenschaftlichen Untersuchungen hat das Fleisch von Wildschwein und Co einen hohen Gehalt an wertvollen ungesättigten Fettsäuren. Aufgrund der natürlichen Ernährung der Wildtiere und ihrer ständigen Bewegung ist das Fleisch frei von künstlichen Zusätzen und sehr fettarm.

"Es ist daher ein sehr wertvolles, gesundes Nahrungsmittel", sagte Schneemann. Außerdem freut er sich, dass auch die Landhausküche in Eisenstadt auf den Zug aufgesprungen sei und nun öfter Wildschwein-Gerichte zubereitet. "Das Küchenteam unterstützt somit unsere JägerInnen und unsere Fördermaßnahmen – und nebenbei haben wir etwas Hochwertiges zu essen", so Schneemann.

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