Rettung Neusiedlersee: Jetzt wird mit Baggern Schlamm entfernt

Am Neusiedlersee starteten am 17. Oktober 2022 die Arbeiten zur Schlamm- und Schilfbeseitigung. Mit diesem Vorhaben soll in den kommenden zehn Jahren insgesamt eine Million Kubikmeter Nassschlamm aus dem See geholt werden. Federführend ist die neu gegründete Seemanagement Burgenland GmbH, die gemeinsam mit den Seegemeinden Schlamm und Schilf aus den Buchten entfernen wird.

In Podersdorf, Illmitz, Purbach und Neusiedl am See wird bereits mit Amphibienbaggern gearbeitet, um den Weichschlamm über Pumpleitungen und Entwässerungsschläuche abzutransportieren. Die Kosten für das gesamte Pilotprojekt: 1,1 Millionen Euro. 

Eine geplante Wasserzufuhr aus der ungarischen oder österreichischen Donau, um den Neusiedlersee und die Salzlacken im Seewinkel vor dem Austrocknen zu retten, wird noch weiter geprüft. Mehr über 

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Landesrat Heinrich Dorner, Podersdorfs Bürgermeisterin Michaela Wohlfart, Christian Sailer, Leiter der Task Force für den Gesamtraum Neusiedler See/Seewinkel und Erich Gebhardt, Geschäftsführer der Seemanagement Burgenland GmbH beim Start der Arbeiten im Rahmen des Pilotprojekts zur Schlamm- und Schilfbeseitigung am Neusiedler See  in Podersdorf.

Fotos (c): Bgld. Landesmedienservice

 

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Mit Amphibienbagger und Transportleitungen wird Schlamm entfernt

SchlammbeseitigungNeusiedlerSeeFotoLandesmedienserviceBurgenland2Am 17. Oktober 2022 trafen sich Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner mit Poderdorfs Bürgermeisterin Michaela Wohlfahrt, dem Task-Force-Neusiedlersee-Leiter Christian Sailer und dem Geschäftsführer der Seemanangement Burgenland GmbH Erich Gebhardt zum Lokalaugenschein in Podersdorf am See.

Im Rahmen des 1,1 Millionen teuren Pilotprojektes sollen werden nun verschiedene Technologien eingesetzt, um so die künftigen Gerätschaften für den Einsatz am Neusiedlersee zu finden und diese in Zukunft auch sebst betreiben zu können. 

Amphibienbagger in Podersdorf

Im Hafen von Podersdorf steht bereits ein großer Amphiblienbagger im Einsatz. Seemanagement Burgenland GmbH-Geschäftsführer Erich Gebhardt: "Hier ist es das Ziel, in den nächsten Wochen eine Menge von zirka 15.000 bis 20.000 Kubikmetern Weichschlamm abzupumpen."

Über Transportleitungen wird der Schlamm in ein Absetzbecken geführt. Auch wird in Podersdorf eine Strömungsbarriere entstehen, die entlang der bestehenden Reihe von Holzpiloten errichtet wird. Gebhardt: "Sie soll künftig den Weichschlamm im Hafenbecken nachhaltig verringern."

Natur- und Kulturgut erhalten

SchlammbeseitigungNeusiedlerSeeFotoLandesmedienserviceBurgenland5Podersdorfs Bürgermeisterin Michaela Wohlfahrt: "Wir freuen uns natürlich, dass wir gemeinsam mit dem Land Möglichkeiten gefunden haben, den See zu erhalten. Wir können es nur gemeinsam schaffen. Wir werden das nicht alleine stemmen, sondern wenn wir alle zusammengreifen, hoffe ich, dass wir unser Naturgut und unser Kulturgut aufrechterhalten."

Pumpenleitung in Illmitz und Neusiedl

In Illmitz und Neusiedl kommen amphibische Kleingeräte zum Einsatz, um den Weichschlamm abzusaugen und über Pumpleitungen in Entwäeerungsschläuche zu pumpen. Das Wasser rinnt wieder in den See zurück. Gebhardt: "Nach einer Trocknungsphase von zirca zwei Monaten wird das Material getestet und abtransportiert."

Purbach, Oggau, Jois und Mörbisch

Auch in Purbach ist bereits ein Amphibienbagger in Verwendung. Ziel sei es, die Hafenausfahrt vom Schlamm zu befreien, um die Schifffahrt gewährleisten zu können, so Experte Gebhart.

Schilfschneiden

SchlammbeseitigungNeusiedlerSeeFotoLandesmedienserviceBurgenland3Auch in Oggau, Jois und Mörbisch soll die Schlammbeseitigung in verschiedenen Varianten erfolgen. In Rust und Breitenbrunn sei die Voraussetzung, dass die Projektpartner es noch rechtzeitig schaffen, ihre Vorleistung abzuschließen, erläuterte der Seemanagement-Geschäftsführer. In Rust seien Schilfschneidearbeiten geplant, die mit neuen Verfahren durchgeführt werden sollen

Rettung des Sees & der Lacken

Landesrat Dorner erinnerte an den Runden Tisch, der im Herbst 2022 in Eisenstadt abgehalten wurde und bei dem sich alle Experten einig waren, den Neusiedlersee und die Seelacken im Seewinkel vor dem Austrocknen zu retten (SCHNAPPEN.AT berichtete). Beim Runden Tisch sei herausgekommen, so Dorner, "dass wir den Neusiedler See, die Salzlacken nicht sich selbst überlassen dürfen. Wir wollen den See nachhaltig am Leben erhalten."

 

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