Das Straußenland & 500 neugierige Strauße, Nandus & Emus in NÖ

Strauße sind mit einer Höhe von bis zu 2,50 Metern und einem Gewicht von bis zu 135 Kilogramm die größten lebenden Vögel der Erde. Doch wer denkt, dass sich Strauße nur gerne in Savannen und Wüsten aufhalten, irrt gewaltig. Auch im Kamptal in Niederösterreich, im Straußenland der Familie Gärtner in Schönberg am Kamp (Österreich) leben über 500 Riesenvögel, die sich dort pudelwohl fühlen.

SCHNAPPEN.AT besuchte im Winter 2022 das Straußenland. Mehr über

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Fotos (c):  Teran, SCHNAPPEN.AT

 

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500 Tiere und 10.000 bis 12.000 Besucher pro Jahr

Wolfang Gärtner, der Betreiber vom Straußenland, das nicht nur Zuchttiere, Küken, Fleisch- und Straußenprodukte anbietet, sondern auch Tourismus und Führungen von Gruppen, Schulklassen und Kindergärten im Programm hat: "Wir haben über 500 Tiere und sind die Größten in Österreich. Bei uns gibt es alles aus erster Hand."

Vorträge & Führungen

Jedes Jahr, allerdings nicht zu Coronazeiten, besuchen zwischen 10.000 und 12.000 Gäste das Straußenland im Kamptal. Die Hauptsaison in der auch Führungen und Vorträge angeboten werden ist von April bis Oktober. Wolfgang und sein Vater Rainer Gärtner erzählen in Vortragsräumen und bei Führungen im Freigehege interessante Details über das Leben der Strauße.

Eierspeis'

Natürlich bereitet die Familie Gärtner für Besuchergruppen auch gerne eine Eierspeise vom Riesenei und Straußenland-Bratwürstel zu. Immerhin entspricht ein 1,6 Kilogramm schweres Straußenei 25 Hühnereiern und die Kochzeit für ein hartes Ei dauert eineinhalb Stunden. 

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Fotos (c):  Teran, SCHNAPPEN.AT

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Von der Putenzucht zum Straußenland im Kamptal 

"Wir sind keine Straußenfarm, wir sind nicht in Amerika, sondern wir sind das Straußenland. Straußenfarmen gibt es viele, Straußenland gibt es nur eines. Das ist ein geschützter Name", erklärt Wolfgang Gärtner gleich zu Beginn des Gespräches.

60.000 Puten

"1967 hat mein Vater mit einer Landwirtschaft und mit der Putenzucht begonnen. In den Spitzenzeiten hatten wir 60.000 Puten. Die Jungtiere verkauften wir den Bauern weiter. Mit der Geflügelhygieneverordnung im Jahr 1992 erlebten wir aber einen massiven Einbruch in der Putenzucht. Viele der Betriebe sperrten zu und uns blieben die Puten über", erinnert sich Wolfgang Gärtner.

Dann kamen die Strauße

1993 wagte Wolfgang Gärtners Vater nach einem Südafrikaurlaub im Alter von 50 Jahren einen riesigen Schritt und kaufte 21 Strauße, wobei ein Strauß damals um die 7.000 Euro kostete. Rainer Gärtner startete das Straußenprojekt und begann mit der Straußenzucht im Kamptal.

1995 entwickelte sich in der kleinen Gemeinde Schönberg am Kamp eine neue Tourismusschiene, denn die Menschen kamen in den Ort um die Straußen zu sehen und sich durch die Straußenzucht führen zu lassen. 

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Fotos (c):  Teran, SCHNAPPEN.AT

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"Strauße sind ruhige, aber sehr gefährliche Tiere"

WolfgangUndSonjaGaertnerStraussenlandNOEFotoPrinzSCHNAPPENatWolfgang Gärtner, der 1975 geboren ist und von sich selbst behauptet, nie sehr lernfreudig gewesen zu sein, schloss als Geselle die Geflügelwirtschafts-Lehre ab.

Nach seinen "Sturm und Drang"-Jahren stieg er im Jahr 2000 in den elterlichen Betrieb ein und übernahm im Jahr 2005 die Leitung des Unternehmens.

2022 arbeiten neben einigen wenigen Mitarbeitern und Praktikanten hauptsächlich die Eltern von Wolfgang Gärtner und seine Ehefrau Sonja im Straußenland.

Straußenfleisch & Strauß-Tourismus

Wolfgang Gärtner über das Straußenland: Das Ganze ist mit dem Tourismus gestiegen. Die Nachfrage nach dem Fleisch ist aufgrund des Tourismus ebefalls mehr geworden. Mittlerweile schlachten wir pro Jahr cirka 250 Tiere.

WildvogelStraussFotoPrinzSCHNAPPENatSCHNAPPEN.AT: Wann wird der Strauß geschlachtet?

Wolfgang Gärtner: Das Tier lebt im Straußenfreigehege und wird vor der Schlachtung cirka 14 Monate gefüttert. Bei der Schlachtung bringt ein Strauß nur cirka 22 Kilogramm verwertbares Fleisch. Weil ein Strauß kein Brustfleisch hat, bleibt fast nur Fleisch von der Unter- und Oberkeule zur Verarbeitung übrig.

 

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Geschmack

SCHNAPPEN.AT: Wie schmeckt Straußenfleisch?

Wolfgang Gärtner: Vergleichbar ist der Geschmack des Straußes am ehesten mit einem Rotwild, es ist ein ganz dunkles rotes Fleisch. Straußenfleisch ist sehr mager und hat keine Fettschicht. 

Farmwild

StraussenfleischVomStraussenlandSonjaGaertnerFotoPrinzSCHNAPPENatSCHNAPPEN.AT: Wie wird das Straußenfleisch zubereitet?

Wolfgang Gärtner: Frisches Straußenfleisch ist zäh. Straußenfleisch braucht sehr viel Information an den Kunden. Das Filet kann gleich zubereitet werden, das Steak muss abgelegen sein. Ausschlaggebend für unsere Qualität ist, dass der Strauß als Farmwild gehalten wird. Das bedeutet, dass der Lebendtransport entfällt und der Strauß bei uns geschlachtet werden darf.

Straußenleben

SCHNAPPEN.AT: Wer ist der Vogelstrauß?

Wolfgang Gärtner: Der Vogelstrauß ist der größte Vogel der Welt. Der bis zu drei Meter große Laufvogel ist reptilartig und wird etwa  50 Jahre alt. Er hat eine Produktionsleistung (Eier) von 40 Jahren und er ist sehr revierbewußt. Der Strauß ist kein Vegetarier, er ist Fleischfresser und er kann bis zu drei Monate ohne Wasser und ohne Futter überleben.

 

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Wer kauft Strauße

WolfgangGaertnerFotoPrinzSCHNAPPENatSCHNAPPEN.AT: Ist es erlaubt, Strauße zu halten?

Wolfgang Gärtner: Die Haltung eines Straußes als Haustier ist verboten. Nur ganz wenige Landwirte halten Strauße, weil die Haltung sehr schwierig ist. Die Haltung ist meldepflichtig und wird auch vom Amtstierarzt sehr streng überprüft. Ein Hahn und zwei Hennen sind in der Straußenhaltung das Minimum. Weniger darf nicht gehalten werden. 

Kennzeichnungspflicht

SCHNAPPEN.AT: Gibt es eine Kennzeichnungspflicht?

Wolfgang Gärtner: Gott sei Dank, gibt es keine Kennzeichnungspflicht mit Marken oder so etwas. Wir verzeichnen nur den Geflügelbestand.

 

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Lebensgefahr

EmuFotoPrinzSCHNAPPENatSCHNAPPEN.AT: Wie gefährlich sind Strauße?

Wolfgang Gärtner: Der Strauß ist ein ganz ruhiges Tier. Der Umgang mit den Straußen aber ist lebensgefährlich. Das sind Wildtiere! Es ist bei uns jeder schon im Krankenhaus gelegen. Wenn der Strauß angreift, stellt er sich auf und schlägt mit seiner Kralle mit voller Wucht von oben nach unten zu.

SCHNAPPEN.AT: Lebensgefährlich, obwohl Sie von Geburt an die Bezugsperson der Straußen sind?

StallStraussenlandFotoPrinzSCHNAPPENatWolfgang Gärtner: Ja, es ist lebensgefährlich. Zu den kleinen Tieren sind wir die Bezugsperson. Ich weiß wie ich mich verhalten muss. Aber der Hahn verteidigt sein Revier. Wir haben 40 Hähne mit 120 Hennen im Gehege. Es ist immer lebensgefährlich. 

Mädi, Sissi & Blacky

SCHNAPPEN.AT: Haben die Straußen hier Namen?

Wolfgang Gärtner lacht: Es gibt einige Zuchttiere mit Namen, wie die Mädi, die Sissi, der Blacky. Aber bei 500 Vögel bekommt nur jener Strauß einen Namen, der sicher hier und am Leben bleibt. 

Wüsten & Savannnen

SCHNAPPEN.AT: Fühlen sich Strauße hier in Österreich wohl?

LachtWolfgangGaertnerStraussenlandFotoPrinzSCHNAPPENatWolfgang Gärtner: Den Straußenvogel gibt es seit 50 Millionen Jahren und er ist erst zwei Millionen Jahre in Südafrika. Davor war er bei uns Zuhause. Der Strauß ist ein sehr anpassungsfähiger Vogel und hat die Möglichkeit sich an die extrem warmen Temperaturen und Temperaturschwankungen in Südafrika anzupassen. Die Strauße fühlen sich bei uns irrsinnig wohl!

Verschiedene Rassen

SCHNAPPEN.AT: Gibt es bei den Straußen auch verschiedene Rassen?

Wolfgang Gärtner: Ja, wir haben insgesamt vier verschiedene Rassen, die Blauhälse, die Schwarzhälse, die Rothälse und die Weißhälse. Auch haben wir Nandus und Emus.

 

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Botschaft an Straußenlandbesucher

GefaehrlicheTiereStrausseFotoPrinzSCHNAPPENatSCHNAPPEN.AT: Was ist das Reizvolle an der Straußenzucht?

Wolfgang Gärtner: Reizvoll ist, dass man nie auslernt. Der Umgang mit Straußen ist faszinierend. Es ist interessant wenn man weiß, wie die Vögel reagieren und wie sie sich verhalten. 

SCHNAPPEN.AT: Welche Botschaft geben Sie den Besuchern mit?

Wolfgang Gärtner:  Es ist schön, den Besuchern zu vermitteln, wie das Straußenleben bei uns ist. Und, dass man auch vom Fleischkonsum Alternativen suchen soll, den Fleischkonsum eindämmt und auf Qualität und auf Nachhaltigkeit achtet. Man sollte schauen, dass prinzipiell die ganze Landwirtschaft erhalten wird und dass die Bauern viel dafür tun, um es den Tieren artgerecht zu machen. Die Leute sollten drauf schauen, wo das Fleisch herkommt und wie die Tiere gehalten werden!

 

 

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