Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner und die 8000er dieser Welt

Gerlinde Kaltenbrunner, die Extrembergsteigerin aus Kirchdorf in Oberösterreich hat als einzige Frau der Welt, alle 14 Achttausend-Meter-Berge ohne zusätzlich mitgeführten Sauerstoff bestiegen. Beim Wiener Kongress für Mentale Stärke spricht sie über ihre Leidenschaft, ihre Wagnisse und ihren Weg zum Erfolg.

  • Extrembergsteigen und mentale Stärke - hier
  • Sicherheit ist oberste Priorität - hier
  • Wir haben es selbst in der Hand... - hier
  • Schwierigkeiten und enorme Belastung - hier
  • Noch viele namenlose Berge auf der Welt - hier

 

Fotos /Text (c): Annemarie Prinz, Renate Fasch

Extrembergsteigen und mentale Stärke

MichaelAltenhoferImGespraechMitGerlindeKaltenbrunnerFotoAnnemariePrinzOnlineMagazinSCHNAPPENat"Ich bin froh, dass es beim dritten Wiener Kongress für mentale Stärke gelungen ist, die erfolgreiche Gerlinde Kaltenbrunner hierher zu bringen", begrüßt Lebensberater, Buchautor und Kolumnist Michael Altenhofer, der mit Wolfgang Fasching (Extremsportler und Mentalcoach) und Werner Schweitzer (akadem. Mentalcoach, Trainer und Lebensberater) den Wiener Kongress für mentale Stärke leitet, die Extrembergsteigerin.

Die sympathische, so zierlich wirkende, 1970 geborene und im oberösterreichischen Kirchdorf aufgewachsene Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner, geht zum Rednerpult im 19. Stock des Tech Gate Vienna und beginnt mit ihrem Vortrag "Leidenschaft 8000: Wagnis - Rückzug - Erfolg".

Sie erzählt aus ihrer Kindheit, über den Pfarrer, der sie zum Bergsteigen gebracht hat und durch den sie die breite Palette des Bergsteigens kennenlernen konnte.

Sicherheit hat oberste Priorität

Gerlinde Kaltenbrunner:  "Mit 16 habe ich einen Vortrag über den K2 gesehen. Bergsteigen ist ab diesen Zeitpunkt mehr und mehr meins geworden und mit 23 bin ich zur ersten Expedition aufgebrochen."

Als die gelernte Krankenschwester, Gerlinde Kaltenbrunner, im Jahr 2003 von der Nanga Parbat-Besteigung im Westhimalaya zurückkehrte, war für sie klar: "Ich wollte vom Bergsteigen leben. Ich gab Interviews, hielt erste Vorträge, ließ alle Sicherheiten hinter mir und machte mich mit dem Bergsteigen selbständig. Es hat glücklicherweise funktioniert."

GerlindeKaltenbrunnerExtrembergsteigerinFotoAnnemariePrinzOnlineMagazinSCHNAPPENatVon da an brach die Oberösterreicherin Jahr für Jahr zu Expeditionen auf: "Für manche 8000er habe ich mehrere Versuche gebraucht. Weil gutes und gesundes Runterkommen, oberste Priorität haben."

"Wir haben es selbst in der Hand, ob wir gehen oder nicht"

Der K2, nach dem Mount Everest der zweithöchste Berg, sowie der 14. Achttausender der Welt, fehlte bis 2011 noch auf der Liste von Gerlinde Kaltenbrunner. Doch das sollte sich bald ändern. Kaltenbrunner: "Wir haben für den K2 viele Versuche gebraucht. Wir waren sechs Bergsteiger, mussten sechs Mal umdrehen, weil das Risiko zu groß gewesen wäre."

"Und, wir haben es immer selbst in der Hand, ob wir gehen oder nicht. Doch", erzählt die interessante Frau äußerst spannend weiter, "je höher man oben ist, desto eindrucksvoller wird es. Und da weiß ich schon ganz genau, warum ich unterwegs bin. Jedenfalls haben wir nach sechs Tagen unterwegs sein, zum ersten Mal den K2 vor uns gesehen."

Körperliche und mentale Schwierigkeiten am Berg

BergsteiergerinGerlindeKaltenbrunnerFotoAnnemariePrinzOnlineMagazinSCHNAPPENatGerlinde Kaltenbrunner: "Auf 5000 Meter Höhe ist nur noch die Hälfte des Sauerstoff-Partialdruckes im Blut, auf 8000 Meter Höhe nur noch 1/3. Deshalb brauchen wir am Berg so viel Zeit um zu akklimatisieren, man bewegt sich nur mehr ganz langsam. Der Körper braucht am Berg pro Tag auch sechs Liter Flüssigkeit."

Die Bergsteigerin, die sich nur pflanzlich ernährt: "Und im Team, mit dem man 14 Tage verbringt, braucht es echtes Feingefühl und enorme Toleranz. Das Team bedeutet auch Motivation und hilft durch gegenseitiges Aufbauen bei Durchhängern."

Die Natur und ein großes Geschenk

Die Höhenbergsteigerin über die letzten Schritte bis zum Gipfel des K2: "Das war das Großartigste, was ich bisher in meinem Leben erleben durfte. Ich hab es als großes Geschenk genommen. Wer das alles sieht, kann verstehen warum wir das tun."

"Und doch gibt die Natur die Rahmenbedingungen vor, nach denen wir uns bewegen dürfen. Das müssen wir respektieren", sagt die attraktive, so glücklich und genügsam wirkende Extremsportlerin. 

AltenhoferKaltenbrunnerVortragMentaleStaerkeWienerKongressFotoAnnemariePrinzOnlineMagazinSCHNAPPENatMit einem Schmunzeln auf den Lippen lächelt sie den Besuchern des Wiener Kongresses für mentale Stärke zu und meint: "Es gibt immer noch ganz viele unbestiegene und namenlose Berge auf dieser Welt..."

Nach dem Vortrag hatten die Besucher vom Wiener Kongress für mentale Stärke noch Gelegenheit mit der Sportlerin zu plaudern, sich das ein oder andere Buch signieren zu lassen und sich über sportliche Aktivitäten und Einrichtungen und Methoden zur Mentalstärkung zu informieren.

SwingSmileSilviaHelmutIpserFotoAnnemariePrinzOnlineMagazinSCHNAPPENatAuch standen die Coaches vom "Wiener Kongress für mentale Stäke" den Besuchern für Informationen und zu Gesprächen und Diskussionen zur Verfügung.

Der Termin für den nächsten "Wiener Kongress für mentale Stärke": von 10. - 11. Juni 2016 im Tech Gate Vienna.

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