Kinder scheitern beim Purzelbaum: "Sport statt Reparaturmedizin-Denken"

LandeshauptmannHansNiesslFotoPrinzSCHNAPPENat"Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn wir wissen, dass immer mehr Kinder nicht einmal mehr einen Purzelbaum zustande bringen", fordert Hans Niessl, der Präsident der Bundes-Sportorganisation Sport Austria (im Bild) für das Jahr 2024 ein Umdenken.

Gesunden Jahre gesunken

Niessl weiter: "Wir können auch nicht zur Tagesordnung übergehen, wenn wir wissen, dass die Zahl der gesunden Jahre der über 65-Jährigen von über elf Jahre auf unter zehn Jahre zurückgegangen ist. Und wir können schon gar nicht zur Tagesordnung übergehen, wenn wir immer öfter hören, dass unser Gesundheitssystem an seine Grenzen stößt."

Tägliche Bewegungseinheit

Eine höhere Dotierung und stärkere Koordinierung von großteils bereits bestehenden Bewegungsangeboten des organisierten Sports soll ein Entgegenwirken schaffen und die tägliche Bewegungseinheit als größtes Präventionsprojekt des Landes als "Investition in eine gesündere Zukunft der österreichischen Kinder und Jugendlichen" flächendeckend ausrollen.

Sportstätten-Infrastrukturoffensive

Hans Niessl: "Wir haben die Programme, wir haben gut ausgebildetes Personal, wir haben das Know-how. Woran es da und dort noch hapert, sind zeitgemäße Sportstätten. Mit einer Sportstätten-Infrastrukturoffensive in der Höhe von rund einer Milliarde Euro, aufgeteilt auf fünf Jahre, könnten wir die Grundlage für eine moderne Sportausübung für den Breiten- wie den Spitzensport schaffen. Beides gemeinsam – koordinierte, österreichweite Bewegungsprogramme, die allen Altersgruppen möglichst niederschwellig Freude an Sport und Bewegung vermitteln, sowie zeitgemäße Sportstätten im ganzen Land – sind ein wichtiger Teil der Lösung, um mittel- bis langfristig die physische und psychische Gesundheit der Menschen zu steigern und das Gesundheitssystem zu entlasten."

Umdenkprozess

Sport Austria möchte 2024 einen Umdenkprozess über die Parteigrenzen hinweg einleiten. Niessl: "Man kann nämlich auch dann nicht zur Tagesordnung übergehen, wenn man weiß, dass aktuell nur rund 2,2 % des jährlichen Gesundheitsbudgets von rund 40 Milliarden Euro in die Prävention fließen. Deutschland investiert hier das Doppelte und selbst das ist nicht ausreichend."

Prävention statt Rehabilitation

Man müsse weg vom reinen Reparaturmedizin-Denken hin zu einer Politik, die möglichst lange die Gesundheit der Menschen erhalten wolle. Niessl: "Österreich braucht mehr Prävention statt Rehabilitation und als Grundlage der Sportausübung zeitgemäße Sportstätten. Dafür werden wir in diesem Jahr verstärkt werben und auch mit allen Parteien in Verbindung treten."

 

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