Die aktuelle Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung zeigt, dass ausgehend von einer angespannten Ausgangslage, das Konjunkturbarometer wieder sinkt. Jedes vierte Industrieunternehmen im Burgenland erwartet in einem halben Jahr eine "schlechte" Wirtschaftslage.
Am heimischen Industriestandort müssen dringend Maßnahmen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit gesetzt werden. Mehr über
- die Konjunkturumfrage des 2. Quartals 2024 - hier
- Kunkunturumfrage des 2. Quartals 2024 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2024 - hier
- Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2024 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des 4. Quartals 2023 - hier
- Konjukturumfrage des 4. Quartals 2023 im Detail - hier
- die Koniunkturumfrage des 3. Quartals 2023 - hier
- Konjukturumfrage des 3. Quartals 2023 im Detail - hier
- die Konjuntkurumfrage des 2. Quartals 2023 - hier
- Konjunkturumfrage 2. Quartal 2023 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2023 - hier
- Konjunkturumfrage 1. Quartal 2023 im Detail - hier
Konjunkturumfragen
- im Jahr 2022 - hier
- im Jahr 2021 - hier
- im Jahr 2020 - hier
- in den Jahren 2019 und 2018
Weitere interessante Themen der Industriellenvereinigung:
- aktuelle Themen der Industriellenvereinigung - Burgenland - hier
- Interviews über die Auswirkungen und Chancen der Coronavirus-Krise aus den verschiedensten Branchen - hier
Grafik: Industriellenvereinigung Burgenland
Konjunkturumfrage des 2. Quartals 2024
Die Konjunktur für das zweite Quartal 2024 der Industriellenvereinigung und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland fällt wenig optimistisch aus: Jedes vierte von den befragten Unternehmen, die heute größtenteils gut oder durchschnittlich gut im Geschäft sind, erwartet eine „schlechte“ Wirtschaftslage in einem halben Jahr. Ähnlich verhalten fällt die Bewertung des derzeitigen Auftragsbestandes aus, der zumeist als "durchschnittlich" betrachtet wird.
Im Bild: Anikö Benkö, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Burgenland. Foto: Emmerich Mädl
Stimmung nicht gut
Die Auslandsaufträge sind merklich zurückgegangen. "Insgesamt ist die Stimmung nicht gut, aber auch nicht wesentlich schlechter, als sie im vorangegangenen Quartal war", fasst IV-Burgenland Geschäftsführerin Aniko Benkö zusammen. "Die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals liefert verhaltene Ergebnisse. Eine merkbare Verbesserung der Lage ist nicht in Sicht. De facto stehen wir am Beginn des dritten Rezessionsjahres", so Benkö.
Skeptischer Blick in die Zukunft
Die Unternehmen erwarten in drei Monaten eher sinkende Verkaufspreise. Auch der Prozentsatz derer, die mit einer guten Geschäftslage in sechs Monaten rechnen, hat sich verglichen mit dem ersten Quartal fast halbiert. Nach wie vor wird versucht, den derzeitigen Beschäftigtenstand zu halten. Die schwierige konjunkturelle Lage macht das aber zur Herausforderung, wobei einzelne Industriebranchen unterschiedlich stark betroffen sind.
Entlastungen für Unternehmen
Für die IV-Burgenland Geschäftsführerin Aniko Benkö ist es höchste Zeit, die Unternehmen, die vielfach auf den Export angewiesen sind, zu entlasten. "Als Exportnation brauchen wir wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für unseren Standort", fordert Benkö.
Steuer- und Abgabequote
Es müssten zum einen die Steuer- und Abgabenquote als auch die Lohnnebenkosten gesenkt werden, um den Faktor Arbeit mehr zu entlasten. Auch die wuchernde Bürokratie muss zurückgedrängt werden, wie die Industriellenvereinigung zuletzt im Anfang Juli präsentierten Maßnahmenpaket ‚SOS Wohlstand‘ gefordert hat.
Die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2024 im Detail
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage fällt eher resigniert aus im Vergleich zum vorangegangenen Quartal. 42 Prozent (55) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 46 Prozent (25) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 12 Prozent (20) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Etwas optimistischer gestaltet sich die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes. 33 Prozent (35) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 55 Prozent (36) gesehen und 12 Prozent (29) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Ein Negativtrend zeigt sich bei der Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträgen. 17 Prozent (39) werden als gut beurteilt. 50 Prozent (36) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 33 Prozent (26) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise in 3 Monaten
Eher schlecht fällt auch die Beurteilung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 8 Prozent (16) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 63 Prozent (67) erwarten stabile Preise und 29 Prozent (17) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand in 3 Monaten
Bei der Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten werden kaum Änderungen erwartet. 1 Prozent (12) geht von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 84 Prozent (66) von gleichbleibenden und 15 Prozent (22) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.
Geschäftslage
Nach wie vor pessimistisch bewertet wird nach wie vor die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 7 Prozent (13) sehen eine gute Geschäftslage, 70 Prozent (63) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 23 Prozent (24) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 1. Quartals 2024.
Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2024
Die Konjunkturerhebung für das erste Quartal 2024 der Industriellenvereinigung Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland zeigt, dass die heimische Industrie weiterhin auf der Stelle tritt. Aufgrund zahlreicher fortbestehender Belastungen ist noch kein signifikanter Aufschwung in Sicht. Rasche und zielsichere Entlastung der Industrie ist dringend notwendig.
"Auch wenn die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage im Vergleich zum Quartal davor etwas positiver ausgefallen ist, bleibt die Situation insgesamt angespannt", fasst Aniko Benkö, Geschäftsführerin der IV-Burgenland, die konjunkturelle Lage der Industrie zusammen.
Das zeigt auch der Blick auf die erwartete Geschäftslage in sechs Monaten. Die Nachwirkungen der hohen Inflation, Energiepreise und Lohnstückkosten hinterlassen ihre Spuren.
Auftragsbücher
Die Auftragsbücher in den burgenländischen Industrieunternehmen gestalten sich je nach Branche aktuell sehr unterschiedlich. Auch die Entwicklung der Auslandsaufträge zeigt sich in den einzelnen Branchen sehr differenziert. Die Verkaufspreise scheinen sich in den nächsten drei Monaten hingegen zu stabilisieren.
Im Bild: Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2024. (c) IV Burgenland
Leicht positiv
Insgesamt leicht positiver als im Vorquartal ist die Einschätzung der Beschäftigung in den nächsten drei Monaten. Die Unternehmen versuchen, die Mitarbeiter trotz schwieriger Auftragslage zu halten. Es wird aber immer herausfordernder, vor allem durch die stark gestiegenen Kosten, die Preise für Industrieprodukte am internationalen Markt durchzusetzen.
Internationaler Wettbewerb
"Die heimischen Unternehmen exportieren ihre Produkte in die ganze Welt und stehen im internationalen Wettbewerb. Damit sie auch weiterhin erfolgreich bleiben, brauchen wir eine Senkung der Lohnnebenkosten, eine Reduzierung der Abgabenlast und Abbau von Bürokratie, um Anreize für Investitionen zu setzen", fordert Aniko Benkö.
Benkö weiter: "Wir brauchen gute Rahmenbedingungen, um als Wirtschaftsstandort im internationalen Wettbewerb nicht weiter zurückzufallen und die Unternehmen im Land zu halten. Sie sichern Arbeitsplätze und Wohlstand und leisten ihren Beitrag zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft."
Die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2024 im Detail:
Geschäftslage
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich vorsichtig optimistisch im Vergleich zum vorigen Quartal. 55 Prozent (47) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 25 Prozent (32) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 20 Prozent (21) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich vorsichtig optimistisch im Vergleich zum vorigen Quartal. 55 Prozent (47) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 25 Prozent (32) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 20 Prozent (21) beurteilen sie als schlecht.
Auslandsaufträge
Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei der Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträgen. Ein deutlicher Anstieg von 39Prozent (8) werden als gut beurteilt. 36 Prozent (72) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 26Prozent (20) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise in 3 Monaten
Vorsichtig fällt die Beurteilung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 16 Prozent (15) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 67 Prozent (57) erwarten stabile Preise und 17 Prozent (28) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand
Eine Aufwärtsbewegung ist bei der Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten zu erkennen. 12 Prozent (3) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 66 Prozent (70) von gleichbleibenden und 22 Prozent (27) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.
Geschäftslage in 6 Monaten
Nach wie vor pessimistisch bewertet wird nach wie vor die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 13 Prozent (16) sehen eine gute Geschäftslage, 63 Prozent (54) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 24 Prozent (30) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 4. Quartals 2023.
Konjunkturumfrage des 4. Quartals 2023
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des 4. Quartals 2023 der Industriellenvereinigung Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland lassen weiterhin keine Anzeichen einer Erholung erkennen.
Es besteht weiterhin ein sehr herausforderndes wirtschaftliches Gesamtumfeld für die burgenländische Industrie. Hoher Kostendruck am Standort Österreich führt zu Verlust an Wettbewerbsfähigkeit
Verschlechtert
Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage hat sich weiter verschlechtert und fällt nunmehr bereits seit fünf Quartalen ununterbrochen schwächer aus.
Insbesondere die Auftragslage ist in den vergangenen drei Quartalen deutlich zurückgegangen. Einen großen Anteil haben dabei vor allem die starken Rückgänge bei den Auslandsaufträgen, die nur noch von drei Prozent der befragten Unternehmen als gut beurteilt wird.
Pessimistisch
"Die Entwicklung der Verkaufspreise wird weiterhin eher pessimistisch eingeschätzt. Auch wenn die Inflationsrate leicht gesunken ist, belasten die überdurchschnittliche Teuerung, die hohen Lohnabschlüsse und die mittlerweile fast vier Jahre andauernde Lieferkettenproblematik aufgrund von Pandemie und Krieg die Unternehmen", so die Ergebnisse der IV-Konjunkturumfrage.
Trüber Ausblick auf das nächste Halbjahr
Weitere Ergebnisse: Die Konjunkturaussichten bleiben auch weiterhin frostig. Angesichts des anhaltend negativen Konjunkturbildes, vor allem der sinkenden Auftragsbestände, rechnen 30 Prozent der burgenländischen Industrieunternehmen für das nächste halbe Jahr mit einer schlechten Geschäftslage.
Dies spiegelt sich in der Zurückhaltung der Betriebe wider, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen. Gleichzeitig soll bestehendes Personal gehalten werden.
Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr
"Die burgenländischen Industrieunternehmen schaffen gut bezahlte Arbeitsplätze in der Region und sind wichtig für den Erhalt unseres Wohlstands. Wichtig für den Standort ist jetzt eine deutliche Lohnnebenkostensenkung und weitere Anreize, die die Leistungsbereitschaft stärken," so Aniko Benkö, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Burgenland.
"2024 ist ein Jahr der Weichenstellungen. Es ist an der Zeit, mutige Schritte zur Förderung unserer Wettbewerbsfähigkeit zu setzen. Investitionsbereite Unternehmen brauchen zuverlässige und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Das heißt auch, schnelle Genehmigungsverfahren und keine überbordenden bürokratischen Belastungen", so Benkö. Ein Beispiel für überschießende Nachweispflichten und extremen administrativen Aufwand sei die auf EU-Ebene geplante Lieferketten-Richtlinie.
Die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2023 im Detail:
Geschäftslage
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich annähernd so angespannt wie im vorigen Quartal. 47 Prozent (47) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 32 Prozent (34) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 21 Prozent (19) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Bei der Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes ist nach wie vor ein negativer Trend zu erkennen. 19Prozent (29) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 64 Prozent (51) gesehen und 17 Prozent (20) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Ein deutlich negativer Trend zeigt sich bei der Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträge. Von 8 Prozent (31) werden sie als gut beurteilt. 72 Prozent (59) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 20Prozent (10) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise
Vorsichtig fällt die Beurteilung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 15 Prozent (22) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 57 Prozent (45) erwarten stabile Preise und 28 Prozent (33) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand
Negativ fällt die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten in den aktuellen Umfragewerten aus. 3Prozent (1) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 70 Prozent (84) von gleichbleibenden und 27Prozent (15) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.
Geschäftslage in 6 Monaten
Pessimistisch bewertet ist nach wie vor die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 16 Prozent (0) sehen eine gute Geschäftslage, 54 Prozent (85) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 30 Prozent (15) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 3. Quartals 2023.
Konjunkturumfrage des 3. Quartals 2023
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des 3. Quartals 2023 der Industriellenvereinigung Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland spiegeln die trüben Aussichten der burgenländischen Industrie für die nächsten Monate wider.
Die Ergebnisse, dass sich die Industriekonjunktur im Burgenland im 3. Quartal 2023 deutlich verschlechtert. Hohe Energiepreise, hohe Lohnkosten und ein herausforderndes geopolitisches Umfeld belasten heimische Unternehmen.
Keine Besserung in Sicht
Nach einem optimistischen Start in das Jahr zeigt das Konjunkturbarometer, welches sich als Mittelwert aus aktueller und der Geschäftslage in sechs Monaten errechnet, nunmehr das zweite Quartal in Folge deutlich nach unten. Alle Indikatoren werden im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 negativer beurteilt. Besonders deutlich zeigt sich dieses Bild bei der Beurteilung der Geschäftslage in sechs Monaten: Hier geht keines der befragten Unternehmen von einer Besserung aus.
Alarmierend
Die burgenländische Industrie hat eine Exportquote von rund 60 Prozent. "Fiel die Einschätzung der Auslandsaufträge im zweiten Quartal 2023 noch positiv aus, ist es alarmierend, dass sich im dritten Quartal 2023 auch bei diesem Wert eine negative Kehrtwende einstellt", so Aniko Benkö, Geschäftsführerin der IV-Burgenland und erklärt: "Die Politik muss die Alarmsignale jetzt sehen und die richtigen Entscheidungen für den Standort treffen. Jede weitere Belastung der Unternehmen ist ein klarer Nachteil im internationalen Wettbewerb. Es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu erhöhen, indem Energie- und Lohnstückkosten gesenkt werden. Weiters brauchen wir konsequente Entlastung bei Bürokratie, Steuern und Abgaben und mehr Anreize für Investitionen."
Konjunkturumfrage des 3. Quartals 2023 im Detail
Geschäftslage
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich etwas schwächer. 47 Prozent (53) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 34 Prozent (39) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 19 Prozent (8) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Auch die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes fällt sehr negativ aus. 29 Prozent (60) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 51 Prozent (26) gesehen und 20 Prozent (14) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Ein negativer Trend zeigt sich auch bei der Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträge. Von 31 Prozent (58) werden sie als gut beurteilt. 59 Prozent (38) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 10 Prozent (4) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise in 3 Monaten
Rückläufig fällt auch die Beurteilung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 22 Prozent (14) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 45 Prozent (74) erwarten stabile Preise und 33 Prozent (12) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand in 3 Monaten
Negativ fällt die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten in den aktuellen Umfragewerten aus. 1 Prozent (7) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 84 Prozent (83) von gleichbleibenden und 15 Prozent (10) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.
Geschäftslage in 6 Monaten
Schlecht bewertet ist auch die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 0 Prozent (10) sehen eine gute Geschäftslage, 85 Prozent (71) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 15 Prozent (19) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 2. Quartals 2023.
Konjunkturumfrage des 2. Quartals 2023
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des 2. Quartals 2023 der IV Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland spiegeln die derzeit gedämpfte Stimmung in der burgenländischen Industrie wider und zeigt, dass multiple Problemlagen die Stimmung in der burgenländischen Industrie dämpfen. Die Unternehmen haben mit Kostendruck, hoher Inflation, steigenden Zinsen und Personalkosten zu kämpfen
Hohe Energiekosten
Vor allem die noch immer hohen Energiekosten gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Industriebetriebe. Erschwerend kommt ein steilerer Anstieg der Lohnstückkosten als bei wichtigen Handelspartnern hinzu.
Lichtblick
Die aktuell noch gute Lage bei den Auslandsaufträgen sorgt für einen Lichtblick in der gedämpften Stimmungslage.
"Unsere leistungsstarken Industrieunternehmen brauchen bessere Standortbedingungen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit langfristig erhalten und ausbauen zu können. Leistung muss belohnt werden – in diesem Sinne sind beispielsweise steuerliche Anreize für Mehrarbeit längst überfällig! Unsere konkreten Vorschläge liegen am Tisch", erklärt Aniko Benkö, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Burgenland.
Der Mix an Herausforderungen und Belastungen erschweren den Aufschwung der burgenländischen Industrie. Dies zeigt sich auch an der aktuellen Geschäftslage, die sich im Vergleich zum Vormonat schon das dritte Mal in Folge verschlechtert hat.
Auftragsbestände
Auch die Auftragsbestände sind im Vergleich zum Vormonat wieder etwas rückläufig, wenngleich sich diese in den verschiedenen Industriebranchen heterogen entwickeln.
Abschwächung
Die Zeichen insgesamt stehen auf eine Abschwächung der Konjunktur. Das zeigen vor allem die Einschätzungen der Geschäftslage in sechs Monaten, welche weiter rückläufig ist. Vor allem energieintensive Branchen sind schwerer betroffen.
Mitarbeiter halten
Die sich eintrübenden Konjunkturerwartungen spiegeln sich auch in einer derzeit etwas sinkenden Bereitschaft, zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzunehmen. Die große Mehrheit der Industriebetriebe wollen ihre bestehenden Mitarbeiter halten, qualifiziertes Personal im technischen und IT-Bereich ist nach wie vor Mangelware. Die burgenländische Industrie gerät aktuell an vielen Stellen stärker unter Druck. Verfügbarkeit und leistbare Kosten von Energie und qualifiziertem Personal bleiben die entscheidenden Standortthemen.
Konjunkturumfrage des 2. Quartals 2023 im Detail
Geschäftslage
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage fällt etwas gedämpfter gegenüber dem vorigen Quartal aus.
53 Prozent (58) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 39 Prozent (29) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 8 Prozent (13) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Auch die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes zeigt sich etwas schwächer. 60 Prozent (68) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 26 Prozent (9) gesehen und 14 Prozent (23) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Ein positiverer Trend zeigt sich bei der Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträge. Von 58 Prozent (47) werden sie als gut beurteilt. 38 Prozent (36) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 4 Prozent (17) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise
Die Befragung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten fällt im Vergleich zum 1. Quartal 2023 sehr unterschiedlich aus. 14 Prozent (18) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 74 Prozent (35) erwarten stabile Preise und 12 Prozent (47) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand
Rückläufig fällt die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten in den aktuellen Umfragewerten aus. 7 Prozent (25) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 83 Prozent (69) von gleichbleibenden und 10 Prozent (6) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.
Geschäftslage
Negativ sieht man auch die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 10 Prozent (16) sehen eine gute Geschäftslage, 71 Prozent (65) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 19 Prozent (19) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 1. Quartals 2023.
Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2023
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2023 der IV Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland zeigen - trotz aller Widrigkeiten - weiterhin eine stabile Seitwärtsbewegung in der Entwicklung der burgenländischen Industrie mit leicht positiver Einschätzung in den nächsten sechs Monaten
Robust
Die Geschäftslage in den meisten Branchen kann als robust bezeichnet werden. Heterogener entwickeln sich die Auftragsbestände in den verschiedenen Industriebranchen. Während einige Branchen eine Frühjahrsbelebung aufweisen, verzeichnen andere etwas sinkende Auftragsbestände.
"Vor allem ein Anstieg der Auslandsaufträge stützt die insgesamt robuste Auftragslage. Das zeigt, wie wichtig der Export für den Wohlstand im Land ist. Der Abschluss eines Assoziierungsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten würde sich sehr positiv auswirken und europäischen Exporteuren einen wichtigen Wettbewerbsvorteil bringen. Je mehr Handelspartner wir haben, desto unabhängiger und resilienter sind wir", betont Aniko Benkö, Geschäftsführerin der IV Burgenland, die Bedeutung des internationalen Handels.
Auch wenn zuletzt die Inflationsrate leicht gesunken ist, belasten die überdurchschnittlich hohe Teuerung und Lohnabschlüsse die Unternehmen. Dies könne nur teilweise weitergegeben werden. Vor allem der negative Ausblick auf die Verkaufspreise spiegelt die allgemein angespannte Situation wider.
Arbeitskräftemangel
Weitgehend stabil sehen die Industrieunternehmen in den nächsten Monaten die Entwicklung des Beschäftigungsstandes. Es gibt jedoch weiterhin mehr offene Stellen, als Arbeitskräfte verfügbar sind. Sollte es vereinzelt zu Freisetzungen kommen, würden diese unmittelbar vom leergefegten Arbeitsmarkt aufgesogen.
Insgesamt mit mehr Zuversicht als in den abgelaufenen Quartalen schätzt die burgenländische Industrie die Geschäftslage in sechs Monaten ein.
Leichte Entspannung
Die leichte Entspannung auf den Energiemärkten verbessert dabei die Unternehmensstimmung und wirkt positiv auf den wirtschaftlichen Ausblick auf das nächste Halbjahr.
"Für den langfristigen Erhalt unseres Wohlstandes muss die Arbeitswelt so gestaltet werden, dass es im Steuersystem Anreize gibt, mehr Stunden zu arbeiten oder länger im Erwerbsleben zu bleiben. Unsere konkreten Vorschläge liegen auf dem Tisch", fassen Aniko Benkö und Ewald Hombauer, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Burgenland zusammen.
Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2023 im Detail
Geschäftslage
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage ist weitgehend konstant zum vorigen Quartal. 58 Prozent (59) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 29 Prozent (29) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 13 Prozent (12) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes zeigt sich sehr unterschiedlich. 68 Prozent (58) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 9 Prozent (26) gesehen und 23 Prozent (16) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Positiv zeigt sich die Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträgen zum vorigen Quartal. Von 47 Prozent (34) werden sie als gut beurteilt. 36 Prozent (46) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 17 Prozent (20) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise
Negativ fällt die Befragung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 18 Prozent (54) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 35 Prozent (46) erwarten stabile Preise und 47 Prozent (0) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand
Auch die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten fällt in den aktuellen Umfragewerten sehr unterschiedlich aus. 25 Prozent (34) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 69 Prozent (44) von gleichbleibenden und 6 Prozent (22) erwarten einen eher schlechten der Betriebe Beschäftigtenstand.
Geschäftslage in 6 Monaten
Positiv hingegen sieht man die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monate. 16 Prozent (12) sehen eine gute Geschäftslage, 65 Prozent (47) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 19 Prozent (41) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monate. Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 4. Quartals 2022.
Industriellenvereinigung (IV) Burgenland & die Konjunkturumfrage 2022
Mehr über
- die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2022 - hier
- Konjunkturumfrage 4. Quartal 2022 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des dritten Quartals 2022 - hier
- Konjunkturumfrage 3. Quartal 2022 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2022 - hier
- Konjunkturumfrage 2. Quartal 2022 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2022 - hier
- Konjunkturumfrage 1. Quartal 2022 im Detail - hier
Konjunkturumfrage des 4. Quartals 2022
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des 4. Quartals 2022 der IV Burgenland und der Sparte Industrie Burgenland spiegeln, trotz der unsicheren Wirtschaftslage, eine insgesamt weitgehende Stabilisierung der Geschäftslage in der burgenländischen Industrie wider. Die Situation in den nächsten Monaten bleibt jedoch für die Industrie schwierig.
Anspannung
Dabei zeigt sich die Lage in den verschiedenen Branchen sehr heterogen. Vor allem in energieintensiven Branchen ist die Anspannung aufgrund der enormen Energiepreise weiterhin sehr hoch. Die burgenländischen Industriebetriebe blicken jedoch, trotz eines weiteren leichten Rückgangs der Auftragsbestände, wieder etwas weniger pessimistisch in die Zukunft. Das spiegelt sich auch in der Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten wider. ie Einschätzung der Verkaufspreise in drei Monaten ist zwar deutlich positiver, jedoch sind diese sehr stark inflationsgetrieben und können die Kostensteigerungen der Betriebe nicht zur Gänze abdecken.
Im Bild: Ingrid Puschautz, Geschäftsführerin der IV Burgenland. Foto: IV Bgld Tommi Schmid
Arbeitskräftemangel
Die heterogene Situation in den einzelnen Industriebranchen zeigt sich auch in der Einschätzung des Beschäftigungsstandes in drei Monaten. Während in einigen Branchen, wie der Elektronikindustrie, die Entwicklung sehr positiv gesehen wird, sind Unternehmen in anderen Branchen darauf angewiesen, die aktuell prekäre Auftragslage mit Kurzarbeit zu überbrücken.
Insgesamt bleibt jedoch weiterhin der Arbeitskräftemangel neben den Energiekosten die größte Herausforderung der burgenländischen Industriebetriebe.
Der Beschäftigtenstand in den burgenländischen Unternehmen ist unverändert hoch – es gehen massiv die Fachkräfte aus“, beklagt IV-Burgenland Geschäftsführerin Ingrid Puschautz-Meidl die Situation am Arbeitsmarkt und schlägt vor: „Im Bildungsbereich muss der Fokus verstärkt auf MINT (Mathematik, Informatik. Naturwissenschaft und Technik) gelegt werden. Mit dem qualitativen Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen müssen verstärkt Frauen zurück an den Arbeitsplatz bzw. von Teilzeit- in Vollbeschäftigung gebracht werden", so Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV, der Industriellenvereinigung Burgenland.
Steuerliche Anreize
Steuerliche Anreize sowie flexible Pensionsmodelle könnten Mitarbeiter länger in Beschäftigung halten und die freiwillige Erwerbstätigkeit von Pensionisten fördern.
Leistbare Energie
Die Versorgungssicherheit mit leistbarer Energie ist ein Standortfaktor. Dazu hat die Bundesregierung mit dem Energiekostenzuschuss 2 eine wichtige Entlastung und Grundlage für Wettbewerb auf Augenhöhe angekündigt. Nun bedarf es jedoch auch einer raschen Umsetzung.
Konjunkturumfrage des 4. Quartals 2022 im Detail
Geschäftslage
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage ist weitgehend konstant zum vorigen Quartal. 59 Prozent (63) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 29 Prozent (28) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 12 Prozent (9) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Der derzeitige Auftragsbestand ist leicht rückgängig. 58 Prozent (63) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 26 Prozent (27) gesehen und 16 Prozent (10) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Sehr zurückhaltend zeigt sich die Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträgen zum vorigen Quartal. Von 34 Prozent (54) werden sie als gut beurteilt. 46 Prozent (33) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 20 Prozent (13) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise in 3 Monaten
Sehr positiv zeigen sich die Befragten bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten. 54 Prozent (28) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 46 Prozent (59) erwarten stabile Preise und 0 Prozent (13) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand in 3 Monaten
Auch die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten fällt in den aktuellen Umfragewerten positiv aus. 34 Prozent (13) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 44 Prozent (77) von gleichbleibenden und 22 Prozent (10) erwarten einen eher schlechten der Betriebe Beschäftigtenstand.
Geschäftslage in 6 Monaten
Weiterhin konstant sieht man die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monate. 12 Prozent (12) sehen eine gute Geschäftslage, 47 Prozent (19) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 41 Prozent (69) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monate.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 3. Quartals 2022.
Konjunkturumfrage des 3. Quartals 2022
Die konjunkturellen Aussichten für die burgenländischen Industrie trüben sich weiter ein. Die Geschäftsaussichten in der burgenländischen Industrie gehen steil nach unten. Eine rezessive Abwärtsdynamik zeichnet sich ab. Hohe Energiekosten bedrohen die Wettbewerbsfähigkeit der burgenländischen Industrieunternehmen.
Die aktuelle Situation, die sich in den Ergebnissen der Konjunkturumfrage der IV Burgenland und der Sparte Industrie Burgenland über das 3. Quartal 2022 widerspiegelt, zeigt einen klaren Abwärtstrend bei der zukünftigen Geschäftserwartungen.
"Im Unterschied zur Pandemie werden uns die strukturellen Verwerfungen, bedingt durch die Energiekrise, Krieg in der Ukraine und Inflation mehrere Jahre begleiten. Die aktuell noch weitgehend stabile Geschäfts- und Auftragslage wird nicht reichen, um durch die Krise zu tauchen", so Ingrid Puschautz-Meidl, die Geschäftsführerin der IV Burgenland, über die schwierige Lage der Burgenländischen Industrie.
Energiepreise
Die bei uns um ein Vielfaches höheren Energiepreise als in Asien oder Nordamerika untergraben sukzessive die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Dieser Entwicklung gilt es dringend durch entsprechende Maßnahmen auf EU-Ebene entgegenzuwirken.
Teilweise wird es für die Unternehmen immer schwieriger, bestehende Aufträge ohne Verluste abwickeln zu können, was sich in einer Verschlechterung der Ertragslage widerspiegelt. Vor allem energieintensive Betriebe quer durch alle Branchen sind am stärksten betroffen.
Produktionsverlagerung
Gepaart mit zusätzlich hohen Lohnkosten im Vergleich zu internationalen Mitbewerbern besteht die Gefahr von Produktionsverlagerungen. "Das wäre mit erheblichen Wohlstands- und Beschäftigungsverlusten im Burgenland verbunden", erklärt Puschautz-Meidl.
Trotz der sehr trüben Konjunkturaussichten wollen die Burgenländischen Industrieunternehmen weitgehend am derzeitigen Beschäftigungsstand festhalten. Etwaige Freisetzungen würden unmittelbar vom leergefegten Arbeitsmarkt aufgesogen. Der Fachkräftemangel bleibt auch in den nächsten Jahren ein zentrales Thema.
Konjunkturumfrage des 3. Quartals 2022 im Detail
Geschäftslage
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage ist konstant zum vorigen Quartal. 63 Prozent (62) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 28 Prozent (23) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 9 Prozent (15) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Auch die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes ist nur leicht rückgängig. 63 Prozent (74) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 27 Prozent (17) gesehen und 10 Prozent (9) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Bei den derzeitigen Auslandsaufträge zeigt sich ein leicht positiver Trend zum vorigen Quartal. Von 54 Prozent (32) werden sie als gut beurteilt. 33 Prozent (54) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 13 Prozent (14) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise in 3 Monaten
Sehr zurückhaltend zeigen sich die Befragten bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten. Nur noch 28 Prozent (54) rechnet mit steigenden Verkaufspreisen, 59 Prozent (46) erwarten stabile Preise und 13 Prozent (0) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigungsstand in 3 Monaten
Beschäftigtenstand in 3 Monaten
Weitgehend konstant fällt in den aktuellen Umfragewerten die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten aus. 23 Prozent (26) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 77 Prozent (74) von gleichbleibenden und 10 Prozent (0) erwarten einen eher schlechten der Betriebe Beschäftigtenstand.
Geschäftslage in 6 Monaten
Insgesamt negativ sieht man die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monate. 12 Prozent (12) sehen eine gute Geschäftslage, 19 Prozent (52) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 69 Prozent (36) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monate.
(Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 2. Quartals 2022).
Konjunkturumfrage des 2. Quartals 2022
Die Konjunkturumfrage des 2. Quartals 2022 der Industriellenvereinigung zeigt, dass die Burgenländische Industrie trotz aktuell guter Auftragsbestände aufgrund des hohen Kostendrucks am Markt, verursacht durch enorme hohe Rohstoff- und Energiekosten, drohender Engpässe bei der Verfügbarkeit von Energie und des weiterhin eklatanten Arbeitskräftemangels sorgenvoll in die Zukunft sieht.
Auch wenn die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage bei den burgenländischen Industrieunternehmen zu einem guten Teil positiv bewertet wird, erwartet man eine deutliche Abkühlung der Auftragslage.
Auftragseingänge verzögern sich
Neue Auftragseingänge verzögern sich vielerorts aufgrund der gesamtwirtschaftlichen und energiepolitischen Ungewissheiten. "
Ein wesentlicher Faktor für die Unsicherheit bildet die unkalkulierbare Energieproblematik. Obendrauf kommt die hohe Inflation, explodierende Energie- und Rohstoffkosten, die Lieferkettenproblematik sowie unklare Einschränkungen durch Covid im Herbst. Das schafft ein hohes Ausmaß an Unsicherheit und einen trüben Ausblick auf die Geschäftslage der kommenden Monate", fasst Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland die Ergebnisse der Konjunkturumfrage für das zweite Quartal 2022 der IV Burgenland und der Sparte Industrie Burgenland zusammen.
Handlungsspielraum wird enger
Der Kostendruck auf die Produktionsbetriebe, durch notwendige Vorbereitungen aufgrund der unsicheren Entwicklung der Verfügbarkeit von Gas sowie durch die aktuell hohen Rohstoff- und Energiekosten, steigt enorm. Der Handlungsspielraum wir hier immer enger. Dies verdeutlicht auch der Rückgang bei der Einschätzung der zukünftigen Verkaufspreise.
Energiesicherheit
Daher braucht es neben einem kurzfristigen Masterplan zur Reduktion der Abhängigkeit von russischem Gas und zur Planung des Worst-Case-Szenarios auch einen langfristigen Plan zur Energiesicherheit. Puschautz-Meidl: "Die Sicherheit der Wettbewerbsfähigkeit muss mit einer technologischen Offenheit gegenüber unterschiedlichen Energieträgern, sowie mit Unterstützung bei der Umrüstung von Anlagen und einer Entlastung bei den Energiekosten erhalten werden."
Stabiler Beschäftigungsstand
Trotz der vielen wirtschaftlichen und energiepolitischen Herausforderungen und des weiterhin eklatanten Fachkräftemangels rechnen die Burgenländischen Industrieunternehmen mit einem weitgehend stabilen Beschäftigungsstand im Herbst.
Lohnabschluss mit Hausverstand
Die sich für den Herbst deutlich eintrübende Stimmung in der burgenländischen Industrie deutet auf die Gefahr eines wirtschaftlichen Abschwungs und damit verbundenen spürbaren Wohlstandsverlusten für die Bevölkerung hin. Die Bundesregierung hat auf vieles davon reagiert und mit Maßnahmen wie der Abschaffung der Kalten Progression, dem Aussetzen der Ökostrompauschale, dem Teuerungsausgleich und dem Energiegutschein der Teuerung entgegengewirkt.
"Umso wichtiger ist nun, dass die multiplen Herausforderungen auch bei der kommenden Herbstlohnrunde berücksichtigt werden", hofft Puschautz-Meidl auf einen "Lohnabschluss mit Hausverstand". Puschautz-Meidl weiter: "Dazu braucht es einen Schulterschluss in dieser einmaligen Situation, indem Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu einer verträglichen Lösung für den Wirtschaftsstandort kommen."
Konjunkturumfrage des 2. Quartals 2022 im Detail
Derzeitige Geschäftslage
In der Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich ein sehr positiver Trend zum vorigen Quartal. 62 Prozent (14) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 23 Prozent (53) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 15 Prozent (33) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Auch die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes fällt positiv auf. 74 Prozent (45) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 17 Prozent (38) gesehen und 9 Prozent (17) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Die derzeitigen Auslandsaufträge zeigen sich eher rückläufig. Von 32 Prozent (51) werden sie als gut beurteilt. 54 Prozent (31) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 14 Prozent (18) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise
Mehr als die Hälfte der Befragten 54 Prozent (84) rechnet mit steigenden Verkaufspreisen in 3 Monaten. 46 Prozent (15) erwarten stabile Preise und 0 Prozent (1) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand in drei Monaten
Insgesamt konstant fällt in den aktuellen Umfragewerten weiterhin die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten aus. 26 Prozent (29) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 74 Prozent (61) von gleichbleibenden und 0 Prozent (10) erwarten einen eher schlechten der Betriebe Beschäftigtenstand.
Geschäftslage in sechs Monaten
Sehr zurückhaltend zeigt sich die Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten. 12 Prozent (21) sehen eine gute Geschäftslage, 52 Prozent (66) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 36 Prozent (13) erwarten eine schlechte Geschäftslage in sechs Monaten.
(Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 1. Quartals 2022.)
Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2022
"Die positive konjunkturelle Entwicklung im Vorjahr hat für die Burgenländische Industrie 2022 ein abruptes Ende gefunden“, fasst Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IV und Sparte Industrie Burgenland zusammen.
Im Bild: Ingrid Puschautz, Geschäftsführerin der IV Burgenland. Foto: IV Bgld Tommi Schmid
Lieferschwierigkeiten & Gasversorgung
Massive Lieferkettenschwierigkeiten und Logistikprobleme in allen Bereichen und Branchen, sowie vor allem explodierende Energie- und Vormaterialkosten bremsen das Abarbeiten der Aufträge.
Das Risiko eines Lieferstopps der alternativlosen Gasversorgung aus Russland schüren die Angst vor drohenden Produktionseinschränkungen und führt zu einem deutlichen Rückgang in der Bewertung der aktuellen Geschäftslage.
Ebenso gingen die bis dato hohen Auftragsbestände insgesamt signifikant zurück. Dies konnte auch die weiterhin stabile Entwicklung der Auslandsaufträge nicht kompensieren.
Knappe Rohstoffe
Aufgrund der weiterhin andauernden Verknappung von Rohstoffen, sowie der Kostenexplosion für Energie und Vormaterialien und den damit verbundenen nachhaltig erhöhten Produktionskosten, erwarten die heimischen Industrieunternehmen deutliche Steigerungen der Verkaufspreise.
Bereitschaft hoch
Trotz der aktuell sehr gedämpften Geschäftslage und der großen Unsicherheit aufgrund der geopolitischen und wirtschaftlichen Lage, ist die Bereitschaft der Industrie, qualifiziertes Personal einzustellen, weiterhin hoch. Das Finden dieses Personal wird aber immer schwieriger.
Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist daher eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte.
Blick Herbst 2022
Das unsichere wirtschaftliche Umfeld lässt die Burgenländische Industrie mit vorsichtigem Blick in den Herbst schauen. Hier erwarten 13 Prozent (6 Prozent waren es im 4. Quartal 2021) der Befragten eine schlechte Geschäftslage.
Jetzt gegensteuern
Die aktuelle Situation erfordert raschen Handlungsbedarf der Bundesregierung. Strompreiskompensation, Abschaffung der kalten Progression und Senkung der Lohnnebenkosten sind gefordert, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen und der gesamten Wirtschaft erhalten zu können.
Inflation
"Ohne rasche Gegenmaßnahmen besteht die Gefahr, dass viele Unternehmen ihre Produktion herunterfahren oder auslagern müssen. Angesicht der hohen Inflation darf es keinesfalls neue Belastungen für Unternehmen geben", fordert Puschautz-Meidl die Verantwortlichen auf, endlich in die Gänge zu kommen.
Energiesicherheit
Um die zukünftige Energiesicherheit zu gewährleisten, gilt es, einen Masterplan für die Energiepolitik zu erstellen, um die Potenziale bei erneuerbaren Energien, Wasserstoff und grünem Gas zu heben. Da sich Erdgas kurz - und mittelfristig in vielen Bereichen nicht ersetzen lässt, ist derzeit vor allem die Aufrechterhaltung der Gasversorgung in Österreich sicher zu stellen.
Die Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2022 im Detail
In der Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich eine starke Zurückhaltung zum vorigen Quartal. 14 Prozent (60) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 53 Prozent (24) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 33 Prozent (16) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Rückläufig ist auch die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes. 45 Prozent (68) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 38 Prozent (23) gesehen und 17 Prozent (9) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Die derzeitigen Auslandsaufträge werden konstant wie im Vorquartal eingeschätzt. Von 51 Prozent (53) werden sie als gut beurteilt. 31 Prozent (30) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 18 Prozent (17) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise
Ein Großteil der Befragten 84 Prozent (46) rechnet mit steigenden Verkaufspreisen in 3 Monaten. 15 Prozent (38) erwarten stabile Preise und 1 Prozent (16) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand
Sehr positiv fällt in den aktuellen Umfragewerten weiterhin die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten aus. 29 Prozent (25) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 61 Prozent (59) von gleichbleibenden und 10 Prozent (16) erwarten einen eher schlechten der Betriebe Beschäftigtenstand.
Geschäftslage
Unsicherheit zeigt sich in die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monate. 13 Prozent (6) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monate. 21 Prozent (14) sehen eine gute Geschäftslage, 66 Prozent (80) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt.
(Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des vierten Quartals 2021)
Industriellenvereinigung Burgenland & die Konjunkturumfrage 2021
Mehr über
- die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2021 - hier
- Konjunkturumfrage 4. Quartal 2021 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des dritten Quartals 2021 - hier
- Konjunkturumfrage 3. Quartal 2021 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2021 - hier
- Konjunkturumfrage 2. Quartal 2021 im Detail- hier
- die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2021 - hier
- Konjunkturumfrage 1. Quartal 2021 im Detail - hier
Konjunkturumfrage 4. Quartal 2021
Die Konjunkturentwicklung ist nach dem 4. Quartal 2021 nach wie vor mit zahlreichen Störfaktoren behaftet ist. Lieferengpässe von Materialien und deren gestiegene Preise, hohe Energiekosten und fehlende Fachkräfte bremsen eine nachhaltigere Konjunkturerholung.
"Die Auftragsbücher der burgenländischen Industrie sind insgesamt weiter gut gefüllt, die Industrie ist die wichtigste Stütze des Wirtschaftsaufschwungs im Burgenland. Allerdings bremsen zahlreiche Störfaktoren die konjunkturelle Entwicklung", so Ingrid Puschautz-Meidl, die Geschäftsführerin der IV Burgenland die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IV Burgenland und der Sparte Industrie.
Im Bild: Ingrid Puschautz, Geschäftsführerin der IV Burgenland. Foto: IV Bgld Tommi Schmid
Konjunkturerholung
Nach den positiven Entwicklungen im Vorquartal wirken vor allem der Mangel an Rohstoffen und bestimmter Vormaterialien, sowie massiv gestiegene Energiekosten einer nachhaltigeren Konjunkturerholung in der Burgenländischen Industrie entgegen.
Arbeitskräftemangel
Das zeigt sich auch in der vorsichtigeren Bewertung der derzeitigen Geschäftslage und Auftragsbestände gegenüber dem Vorquartal. Dazu kommt nach wie vor der Mangel an Fach- und Arbeitskräften, der die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage zusätzlich belastet.
Exportmärkte
Die gute Entwicklung auf den Exportmärkten und die damit verbundene positivere Bewertung der Auslandsaufträge vermag den insgesamt etwas rückläufigen Trend der aktuellen Gesamtauftragslage nicht zu kompensieren.
Unsicherheiten
Die Unsicherheiten über eine nachhaltige Verbesserung der Liefer- und Transportengpässe, sowie der Entwicklung der Energiepreise führen dazu, dass die heimischen Industrieunternehmen vorsichtig bleiben und auch die Aussichten der Geschäftslage in sechs Monaten trotz der international guten Konjunkturaussichten stagnieren lassen.
Verkaufspreise
Bei den erzielbaren Verkaufspreisen steht knapp die Hälfte der burgenländischen Industriebetriebe vor der Notwendigkeit der Überwälzung der erheblich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten, was insgesamt auf nachhaltigere Preissteigerungen im Produktionssektor hindeutet.
Sorgen
Die insgesamt weiterhin gute Auftragslage wirkt einerseits positiv auf die Erwartungen des zukünftigen Beschäftigungsstandes, andererseits lässt die mangelnde Verfügbarkeit von Fach- und Arbeitskräften die Industrieunternehmen auch sorgenvoll in die Zukunft blicken.
Standortqualität
"Angesichts dieser Fülle an Herausforderungen für die heimische Industrie ist es umso wichtiger, die Qualität des Standorts weiter zu verbessern", so Puschautz-Meidl. Dafür seien, neben der beschlossenen Aussetzung der Erneuerbaren-Förderpauschale, weitere Maßnahmen zur Eindämmung der aktuellen Kostenexplosion bei Strom und Gas "ein Gebot der Stunde".
Infrastruktur
Neben kurzfristigen Maßnahmen, wie einer dringenden Kompensation für erhöhte Strompreise, ist auch ein rascher Ausbau der Infrastruktur für die Klima-, Energie- und Mobilitätswende notwendig. Um diesen Umstieg rechtzeitig zu schaffen, ist für wichtige Investitionen in Windkraft, Photovoltaik, Speicher, Verteil- und Übertragungsnetze vor allem auch eine Beschleunigung und bessere Strukturierung des Genehmigungsverfahrens essenziell.
Konjunkturumfrage des 4. Quartals 2021 im Detail
Geschäftslage
In der Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich mehr Zurückhaltung als zum vorigen Quartal. 60 Prozent (75) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 24 Prozent (15) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 16 Prozent (10) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Leicht rückläufig positiv ist die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes. 68 Prozent (79) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 23 Prozent (11) gesehen und 9 Prozent (10) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Die derzeitigen Auslandsaufträgen werden besser als im Vorquartal eingeschätzt. Von 53 Prozent (39) werden sie als gut beurteilt. 30 Prozent (46) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 17 Prozent (15) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Fast die Hälfte der Befragten 46 Prozent (29) rechnet mit steigenden Verkaufspreisen in 3 Monaten. 38 Prozent (67) erwarten stabile Preise und 16 Prozent (4) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand
Positiv fällt in den aktuellen Umfragewerten die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten aus. 25 Prozent (18) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 59 Prozent (79) von gleichbleibenden und 16 Prozent (3) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.
Geschäftslage
Insgesamt konstant zeigt sich die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monate. 14 Prozent (20) sehen eine gute Geschäftslage, 80 Prozent (69) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 6 Prozent (11) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monate.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 3. Quartals 2021.
Konjunkturumfrage 3. Quartal 2021
Die Konjunkturumfrage der IV Burgenland und der Sparte Industrie Burgenland zeigt, dass sich die aktuelle Geschäftslage in der Burgenländischen Industrie im dritten Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal weiter verbessert hat und sich die Auftragslage solide auf gutem Niveau bewegt.
Pandemie-Entwicklung
Die unsichere Pandemie-Entwicklung vor allem in Europa aber auch in wichtigen Exportländern in Asien, sowie auch die weiterhin angespannte Situation bei den globalen Güterströmen führt jedoch zu einem Rückgang der Auslandsaufträge.
Wachstumshemmnis
„Die größten Wachstumshemmnisse für die burgenländische Industrie sind neben dem herrschenden Arbeitskräftemangel und die aktuell stark beeinträchtigten Lieferketten, vor allem stark steigende Energiepreise und die eingeschränkte Verfügbarkeit von Rohmaterialien für die Produktion. Einen besonders großen Mangel gibt es bei metallischen Rohstoffen sowie Mikrochips, die mittlerweile fast in allen Geräten eingebaut sind“, fasst Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland die aktuelle Situation zusammen.
Ungewiss
Die ungewissen Aussichten, wann es zu einer Stabilisierung in diesen Bereichen kommen wird, sorgen für Verunsicherung und wirken sich auch im Burgenland dämpfend auf die Prognose der zukünftigen Geschäftslage aus.
Auftragsbuch
„Ein gut gefülltes Auftragsbuch hilft wenig, wenn die Aufträge aufgrund nicht vorhandener Rohstoffe und fehlender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht schnell genug abgearbeitet werden können“, so Puschautz-Meidl. Bei der fehlenden Verfügbarkeit von Arbeitskräften ist noch keine Entspannung zu erwarten, was sich auch in der stagnierenden Bewertung des Beschäftigungsstandes in drei Monaten ausdrückt.
Ertragssituation
Auch wenn die derzeitige Geschäftslage eine erfreuliche ist, so spiegelt sich dies nicht in der Ertragssituation wider. Die stark steigenden Preise bei Energie und Rohstoffen geben zusätzlichen Druck auf die Ertragslage und führen auch zu einer Eintrübung der Einschätzung zu den Verkaufspreisen in den nächsten drei Monaten.
Wertschöpfung
„Die Industrie trägt wesentlich zur Wertschöpfung im Burgenland bei. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren, darf man sie nicht zusätzlich unverhältnismäßig stark belasten“, sagt Puschautz-Meidl auch im Hinblick auf die eben abgeschlossenen Kollektivverhandlungen der Metaller, die weit über der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten Monate und damit hart an der Grenze der Belastungsfähigkeit liegen.
Perspektiven
Große Anstrengungen wird es zukünftig vor allem auch brauchen, um die jungen Menschen im Lande zu behalten und damit dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Dazu gehören Perspektiven wie hoch qualitative Kinderbetreuungseinrichtungen, optimale Infrastruktur, Breitbandverfügbarkeit und Bildungs- und Freizeitangebote. Hier ist auch die Landespolitik gefordert, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Die Konjunkturumfrage des 3. Quartals 2021 im Detail
Geschäftslage
Positiv zeigt sich das Bild der derzeitigen Geschäftslage. 75 Prozent (61) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 15 Prozent (35) sind der Meinung, dass die aktuelle Geschäftslage durchschnittlich sei und 10 Prozent (4) beurteilen sie als schlecht.
Auftragsbestand
Die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes wird weiterhin von 79 Prozent (75) als gut empfunden, 11 Prozent (23) der Betriebe sehen einen durchschnittlichen Auftragsbestand und 10 Prozent (2) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Bei den derzeitigen Auslandsaufträgen zeigt sich aufgrund der anhaltenden Corona-Krise weiterhin Zurückhaltung. 39 Prozent (53) sprechen aktuell von guten Auslandsaufträgen, 46 Prozent (42) von durchschnittlichen und 15 Prozent (5) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise
Etwas rückläufig ist die Einschätzung der Verkaufspreise in 3 Monaten. Nur mehr 29 Prozent (50), rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 67 Prozent (48) gehen von einer gleichbleibenden Situation der Preise aus und 4 Prozent (2) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand
Unverändert ist die Einschätzung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten. 18 Prozent (19) der befragten Betriebe planen in 3 Monaten mehr Arbeitnehmer zu beschäftigen. 79 Prozent (76) gehen von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus und 3 Prozent (5) der Betriebe planen den Beschäftigtenstand eventuell zu reduzieren.
Geschäftslage
Die Beurteilung der Geschäftslage in 6 Monaten zeigt eine vorsichtige Erwartungshaltung der Betriebe. 20 Prozent (26) rechnen mit einer guten Geschäftslage, 69 Prozent (41) der Unternehmen bewerten sie immerhin als durchschnittlich und 11 Prozent (33) rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung der Geschäftslage in 6 Monaten.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 2. Quartals 2021.
Konjunkturumfrage 2. Quartal 2021
Aufschwung jetzt auch in der Burgenländischen Industrie
Mit einer guten derzeitigen Geschäftslage, hoher Auslastung und guten Auslandsaufträgen ist der Konjunkturaufschwung auch in der burgenländischen Industrie angekommen. Stockende Lieferketten und Fachkräftemangel bremsen die Euphorie.
Positiver
Die aktuelle Konjunkturumfrage für das 2.Quartal 2021 der IV Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland präsentiert sich um einiges positiver als in den letzten Quartalen. Bei fast allen abgefragten Indikatoren gibt es eine optimistischere und teilweise deutlich bessere Beurteilung als im Vorquartal.
Kosten
Daraus lässt sich allerdings noch keine längerfristige Entspannung voraussagen. Die boomende Weltwirtschaft verursacht Probleme in den Lieferketten der heimischen Betriebe und lässt die Kosten rasant steigen.
Volle Auftragsbücher
"Es zeigt sich, dass sich die burgenländische Industrie über eine sehr hohe Auslastung und über volle Auftragsbücher freuen kann, gleichzeitig aber mit den deutlich gestiegenen Kosten zu kämpfen hat", erklärt Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland: "In vielen Betrieben herrscht Vollauslastung, ob sich dieser aber auch wirtschaftlich ins Ziel bringen lässt, ist angesichts der weiterhin steigenden Kostenseite ungewiss."
Erfreulich
Erfreulich ist, dass 19 Prozent der befragten Unternehmen in den nächsten drei Monaten mehr Beschäftigte einstellen wollen. „Allerdings wird der Aufbau von zusätzlichen Mitarbeitern im Burgenland aufgrund des Fachkräftemangels im MINT-Bereich immer schwieriger“, weist Puschautz-Meidl auf ein immer stärker werdendes Problem hin.
Pandemiesituation
Die burgenländische Industrie ist stark exportorientiert und das globale Konjunkturumfeld ist eher schwierig. Zu groß sind noch die Unsicherheiten über die Entwicklung der Pandemiesituation in den nächsten Monaten. Die Beurteilung der zukünftigen Geschäftslage spiegelt diese allgemeine Unsicherheit der Unternehmen wider.
Die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2021 im Detail
Geschäftslage
Sehr erfreulich zeigt sich das Bild der derzeitigen Geschäftslage. 61 Prozent (41) der Industriebetriebe beurteilen sie als gut. 35 Prozent (39) sind der Meinung, dass die aktuelle Geschäftslage durchschnittlich sei und 4 Prozent (20) bewerten sie als schlecht.
Auftragsbestand
Sichtbare Steigerungen gibt es beim Auftragsbestand! Dieser wird von 75 Prozent (45) als gut empfunden, 23 Prozent (30) der Betriebe gehen von einem durchschnittlichen Auftragsbestand aus und nur 2 Prozent (25) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Sehr optimistisch werden die derzeitigen Auslandsaufträge gesehen. 53 Prozent (13) sprechen von guten Auslandsaufträgen, 42 Prozent (50) von durchschnittlichen und 5 Prozent (37) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise
Die Verkaufspreise in 3 Monaten werden um einiges besser eingeschätzt als in den Vorquartalen. Die Hälfte der befragten Industrieunternehmen, 50 Prozent (10), gehen von steigenden Verkaufspreisen aus, 48 Prozent (62) erwarten durchschnittliche Preise und 2 Prozent (28) erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand
Die Einschätzung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten zeigt ein leicht optimistisches Bild. 19 Prozent (2) gaben an, dass sie in 3 Monaten wieder mehr Arbeitnehmer beschäftigen wollen. Immerhin 76 Prozent (91) gehen von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus und lediglich 5 Prozent (7) der Betriebe planen den Beschäftigtenstand eventuell zu reduzieren.
Künftige Geschäftslage
In der Beurteilung der zukünftigen Geschäftslage spiegelt sich die allgemeine Unsicherheit der Unternehmen wider. 26 Prozent (15) beurteilen die Geschäftslage in 6 Monaten als gut, 41 Prozent (74) der Unternehmen bewerten sie als durchschnittlich und 33 Prozent (11) als schlecht.
(Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des vierten Quartals 2020.)
Konjunkturumfrage 1. Quartal 2021
Industrie Burgenland: Positive Signale trotz Unsicherheiten
Die aktuelle Konjunkturumfrage für das erste Quartal 2021 der IV Burgenland und der Sparte Industrie Burgenland zeigt eine durchwachsene Stimmung in der Burgenländischen Industrie. Die aktuelle Geschäftslage und der Auftragsbestand haben sich im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal nicht verbessert. Die Erwartungshaltung für die nächsten Monate wird weiterhin skeptisch gesehen.
Unsicherer Impfplan
"Ein unsicherer Impfplan und eingeschränkte Reisetätigkeit in die Exportmärkte drücken auf die Konjunkturstimmung. Steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe wegen der globalen Rohstoffverknappung erschweren die Auftragsabwicklung und drücken auf die Verkaufspreise“, erklärt Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung, der IV-Burgenland die derzeitige Situation.
Branchenabhängige Geschäftslage
Betrachtet man die Geschäftslage im Detail, gibt es vor allem branchenabhängig weiterhin große Unterschiede. Aufholeffekte im Zulieferbereich aus den letzten beiden Quartalen wurden weitgehend abgeschlossen, die Auftragsbestände und Geschäftslage in diesem Segment haben sich auf gutem Niveau stabilisiert.
Baubranche
Eine positive Geschäftslage gibt es in der Baubranche. Weiterhin zwiegespalten zeigt sich die Geschäfts- und Auftragslage in der Lebensmittelindustrie und Gastrozulieferindustrie. Aufgrund des neuerlichen Lockdowns im Osten und weiterhin geschlossener Gastronomie fehlen diese Umsätze weiterhin enorm.
Herausforderung: Export
Die Unsicherheit aufgrund der wiederaufgeflammten COVID-19-Infektionssituation, vor allem auch in den östlichen Nachbarländern, ist weiterhin groß und belastet die heimische Industrie. Das zeigt sich vor allem bei der Auswertung der derzeitigen Auslandsaufträge. Fehlende Planungssicherheit hinsichtlich betrieblicher Impfungen im Burgenland sowie ausstehende Impfungen von Schlüsselkräften mit notwendiger grenzüberschreitender Reisetätigkeit und damit verbundene drohende Verzögerungen bei der Projektumsetzung im Auslandsgeschäft dämpfen ebenso weiterhin eine schnellere Erholung der burgenländischen Industriekonjunktur.
Lieferengpässe
Angespannt wird auch die Entwicklung der zukünftigen Verkaufspreise gesehen. Grund dafür sind vor allem die steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe wegen der globalen Rohstoffverknappung, die vor allem von den USA und China ausgehen.
Hinzu kommen weiterhin eingeschränkte Reisemöglichkeiten in die Exportmärkte. Dies dämpft einen positiveren Ausblick auf die Geschäftslage in sechs Monaten. Die Erreichbarkeit von Nah- und Fernmärkten ist ein Schlüsselfaktor für wirtschaftliche Erholung.
Beschäftigungsstand
Wieder etwas optimistischer zeigt sich der Indikator für den Beschäftigungsstand in drei Monaten. Diese positiven Signale für die Zukunft geben wiederum Hoffnung auf einen nachhaltigen Aufschwung der burgenländischen Industrie.
Global hat der Wirtschaftsaufschwung bereits wieder eingesetzt. "Wichtig für die burgenländische Industrie ist gerade jetzt, den Anschluss an die internationalen Märkte nicht zu verlieren. Sobald die Impfungen der Menschen aus Hochrisikogruppen abgeschlossen sind, ist es wichtig, dass international tätige Schlüsselkräfte bei der Impfstrategie vorgezogen werden, um zu den Kunden reisen können. Andernfalls gehen Aufträge verloren und das gefährdet Arbeitsplätze", sagt Puschautz-Meidl.
Recovery-Plan
Zu begrüßen sind die guten Ansätze des Recovery-Plans der Bundesregierung. Dieser setzt wichtige Schwerpunkte zur Überwindung der wirtschaftlichen Krisenfolgen und wird die Konjunkturerholung weiter stärken.
Die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2021 im Detail
Geschäftslage
Nahezu gleichbleibend zeigt sich die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage. 41 Prozent (43) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 39 Prozent (40) beurteilen sie als durchschnittlich und 20 Prozent (17) als schlecht.
Auftragsbestand
Etwas reduzierter zeigt das Bild des aktuellen Auftragsbestandes. 45 Prozent (51) der befragten Betriebe beurteilen diesen als gut. Durchschnittlich wird dieser von 30 Prozent (30) eingeschätzt und 25 Prozent (19) der Unternehmen bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Auslandsaufträge
Die bereits seit einem Jahr anhaltenden Hemmnisse im grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr, zeigt sich in den Ergebnissen betreffend Auslandsaufträge. Nur mehr 13 Prozent (23) der befragten Betriebe sprechen von guten Auslandsaufträgen, 50 Prozent (47) von durchschnittlichen und 37 Prozent (30) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Verkaufspreise
Bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten zeigt sich im Vergleich ein etwas pessimistischeres Bild. 10 Prozent (2) gehen von steigenden Verkaufspreisen aus, 62 Prozent (81) erwarten durchschnittliche Preise und 28 Prozent (17) gehen von schlechten Verkaufspreisen aus.
Beschäftigungsstand in drei Monaten
Erfreulicher als im Vorquartal zeigen sich die Ergebnisse zum erwarteten Beschäftigtenstand in 3 Monaten, obwohl nur 2 Prozent (11) der teilnehmenden Industriebetriebe in 3 Monaten wieder mehr Arbeitnehmer planen zu beschäftigen. Gehen immerhin 91 Prozent (61) von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus und lediglich 7 Prozent (28) der Betriebe planen den Beschäftigtenstand eventuell zu reduzieren.
Zukünftige Geschäftslage
Etwas zurückhaltend wird die zukünftige Geschäftslage eingeschätzt. 15 Prozent (28) beurteilen die Geschäftslage in 6 Monaten als gut, 74 Prozent (57) der Unternehmen bewerten sie als durchschnittlich und 11 Prozent (15) als schlecht.Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 4. Quartals 2020
Die Industriellenvereinigung und die Konjunkturumfrage im Jahr 2020
Mehr über
- die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2020 -hier
- Konkunkturumfrage 4. Quartal 2020 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des dritten Quartals 2020 - hier
- Konjunkturumfrage 3. Quartal 2020 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2020 - hier
- Konjunkturumfrage 2. Quartal 2020 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2020 & Corona-Krise - hier
- Konjunkturumfrage 1. Quartal 2020 im Detail - hier
Konjunkturumfrage 4. Quartal 2020
Industrie: "Weg aus der Krise ist fordernd"
Die Konjunkturumfrage zeigt, dass die burgenländische Industrie weiterhin vor großen konjunkturellen Herausforderungen steht und weiterhin mit vielen Unsicherheiten behaftet ist. Eine rasche und effiziente Umsetzung der Impfstrategie für Unternehmen ist entscheidend für einen nachhaltigen Aufschwung.
"Die aktuelle Geschäftslage bei den burgenländischen Industrieunternehmen hat sich im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal insgesamt stabilisiert. Die Erwartungshaltung in der Industrie zeigt sich jedoch weiterhin als sehr skeptisch", erklärte Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage des 4.Quartals 2020 der IV Burgenland und der Sparte Industrie Ende Jänner 2021.
Geschäftslage unterschiedlich
Die Entwicklung der Geschäftslage und der Auftragsbestände ist, abhängig von den Branchen, sehr unterschiedlich. Eine positive Entwicklung können vor allem die Zulieferbetriebe der Automotive-Industrie verzeichnen. Hier waren Aufholeffekte aus den schwachen Sommermonaten für die gute Geschäftslage verantwortlich.
Lebensmittelindustrie
Zwiegespalten zeigt sich die Geschäfts - und Auftragslage in der Lebensmittelindustrie. Aufgrund der bereits länger anhaltenden Lockdown-Phasen sind Lieferungen in die Gastronomie und Hotellerie eingebrochen.
Retailgeschäft
Dagegen entwickelt sich das Retailgeschäft weiterhin auf einem guten Niveau. Vergleichsweise optimistisch beurteilt die Bauindustrie die Geschäftslage.
Metall- und Elektroindustrie
Auch die derzeitige Geschäfts- und Auftragslage in der Metall- und Elektroindustrie zeigt sich insgesamt stabil. Nach den positiven Anzeichen im Herbst des Vorjahres bleibt die Unsicherheit aufgrund der wiederaufgeflammten COVID-19-Infektionssituation weiterhin groß und belastet die burgenländischen Industriebetriebe auch bis weit in das nächste Jahr hinein. Das zeigt sich vor allem bei der Betrachtung der derzeitigen Auslandsaufträge, sowie der in die Zukunft gerichteten Faktoren.
Schlüsselfaktor Erreichbarkeit
Vor allem die erschwerten Möglichkeiten zur direkten und persönlichen Kunden- und Auftragsakquise aufgrund der weiter anhaltenden Corona-Pandemie und Reiserestriktionen belasten die Entwicklung der Auslandsaufträge. Die Erreichbarkeit von Nah- und Fernmärkten ist ein Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Erholung.
Internationaler Reiseverkehr
Auch der Ausblick auf die Geschäftslage in sechs Monaten zeigt ein branchenabhängig polarisiertes Bild in der burgenländischen Industrie. Die Unternehmen rechnen weiter mit einer, vom Corona-Virus geprägten Geschäftslage. Deutlich weniger optimistisch zeigt sich dadurch auch der Indikator für den Beschäftigungsstand in drei Monaten.
Von entscheidender Bedeutung für die burgenländischen Industriebetriebe sind vor allem eine reibungslose Abwicklung des internationalen geschäftlichen Reiseverkehrs ohne regulatorische Einschränkungen, sowie intakte Lieferketten.
Betriebliche Testungen und Impfungen
"Deshalb müssen betriebliche Testungen und Impfungen ein wesentlicher Teil einer nationalen und landesweiten Test- und Impfstrategie sein. Hier gilt es, die Unternehmen in die Umsetzung bestmöglich einzubinden und zu unterstützten", fordert Puschautz-Meidl auch im Burgenland einen Schulterschluss zwischen der Landespolitik und der Wirtschaft.
Impfstrategie
"Dass bereits definierte Risikogruppen Vorrang bei der Impfstrategie haben müssen, ist selbstverständlich. Danach muss es aber so rasch als möglich Impfmöglichkeiten für Schlüsselkräfte aus der Industrie geben, damit wichtige Geschäftsreisen wieder möglich werden", so die IV Burgenland Geschäftsführerin Puschautz-Meidl Ende Jänner 2021.
Impfrate steigern
Ingrid Puschautz weiter: "Sobald genügend Impfstoff vorhanden ist, müssen daher auch im Burgenland alle verfügbaren Kräfte gebündelt werden, sowohl öffentliche Stellen als auch betriebliche, damit die Impfrate so schnell wie möglich gesteigert werden kann. Nur so können wir einen schnellstmöglichen wirtschaftlichen Aufschwung und eine Rückkehr zur Normalität vorantreiben."
Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2020 im Detail
Die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage zeigt keine Veränderung zum dritten Quartal 2020: 43 Prozent (42) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 40 Prozent (39) beurteilen sie als durchschnittlich und 17 Prozent (19) als schlecht.
Es zeigen sich ebenfalls kaum Unterschiede in der Bewertung des derzeitigen Auftragsbestandes: 51 Prozent (53) der befragten Betriebe sehen positive Auftragsbestände. Als durchschnittlich wird dieser von 30 Prozent (32) eingeschätzt und 19 Prozent (15) der Unternehmen beurteilen den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Die derzeit ungewisse Entwicklung der Pandemie und die weltweiten Einschränkungen spiegeln sich in den Antworten der derzeitigen Auslandsaufträge wider: 23 Prozent (33) der befragten Betriebe sprechen von guten Auslandsaufträgen, 47 Prozent (57) von durchschnittlichen und 30 Prozent (10) geben schlechte Auslandsaufträge an.
Die Prognose über die Verkaufspreise in drei Monaten zeigt sich zurückhaltend: Zwei Prozent (1) gehen von steigenden Verkaufspreisen aus, 81 Prozent (97) erwarten durchschnittliche Preise und 17 Prozent (2) gehen von schlechten Verkaufspreisen aus.
Die Einschätzung des Beschäftigtenstandes in drei Monaten ergibt ein wenig optimistisches Bild: 11 Prozent (4) der teilnehmenden Industriebetriebe planen in drei Monaten wieder mehr Arbeitnehmer zu beschäftigen. 61 Prozent (96) geht von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus und 28 Prozent (0) der Betriebe planen den Beschäftigtenstand eventuell zu reduzieren.
Etwas zuversichtlicher zeigt sich die Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten: 28 Prozent (13) beurteilen sie als gut, 57 Prozent (83) der Unternehmen bewerten sie als durchschnittlich und 15 Prozent (4) als schlecht.
(Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des dritten Quartals 2020)
Konjunkturumfrage 3. Quartal 2020
"Industrie erholt sich, aber nur langsam"
"Die Aufwärtsentwicklung der burgenländischen Industrie geht sehr langsam voran. Die Unternehmen fahren weiter auf Sicht", fasst Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IV Burgenland und der Sparte Industrie Burgenland für das dritte Quartal 2020 zusammen.
Weichen für die Zukunft
"Umso wichtiger ist es gerade jetzt, die Weichen für die Zukunft des Standortes Burgenland richtig zu stellen und den Unternehmen keine weiteren Belastungen aufzubürden", so Puschautz-Meidl.
Unter Normalauslastung
Die meisten Industrieunternehmen fahren weit unter der Normalauslastung. Aufgrund der wiederaufgeflammten COVID-19-Infektionssituation bleibt die Unsicherheit groß und belastet die Industrie auch bis in das nächste Jahr hinein.
Niedriges Niveau
Die Geschäftslage bei den burgenländischen Unternehmen hat sich im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal nur leicht verbessert und befindet sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Ebenso eine leichte Erholung zeigt sich bei den Auftragsbeständen und Auslandsaufträgen. Aufgrund der Covid-19-Situation bleibt jedoch vor allem bei Projekten im internationalen Umfeld eine hohe Planungsunsicherheit. Die kaum kalkulierbare Entwicklung der Reisebeschränkungen und damit verbundene drohende Verzögerungen bei der Projektumsetzung dämpfen auch weiterhin eine schnellere Erholung auf den internationalen Märkten.
Zulieferer
Ein heterogenes Bild der Betroffenheit zeigt sich bei den einzelnen Industriebranchen im Burgenland. Während etwa die Lebensmittelindustrie großteils von den Effekten der Covid-Pandemie weniger stark betroffen ist, sehen sich vor allem Zulieferbranchen in den Automotiv-Bereich weiterhin mit Auftragsrückgängen konfrontiert. Trotz schwieriger Auftragslage und verhaltenen Aussichten in den nächsten Monaten rechnet man in der burgenländischen Industrie mit einem insgesamt stabilen Beschäftigungsstand in den nächsten drei Monaten.
Fachkräftemangel
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels lautet die Devise, gute Fachkräfte in Beschäftigung zu halten und geeignete Lehrlinge zu finden. Die Verlängerung der Kurzarbeit ist vor allem für jene Unternehmen wichtig, die in den ersten Monaten noch ein Auftragspolster hatten und bei denen die Krise nun zeitversetzt ankommt. Durch die Kurzarbeitsbeihilfen konnte ein dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit vermieden werden. Die großen konjunkturellen Herausforderungen und Unsicherheiten zeigen sich vor allem auch in den eher verhaltenen Prognosen für die nächsten sechs Monate.
Motivation
In den kommenden Wochen gilt es daher, in allen Gesellschaftsbereichen sehr umsichtig miteinander umzugehen, um möglichst viele Ansteckungen und einen neuerlichen Lockdown zu verhindern. Die burgenländische Industrie unternimmt sehr viel, um ihre Mitarbeiter vor der Ausbreitung der Covid-Pandemie zu schützen. Das zeigt auch die geringe Anzahl der Ansteckungen im Arbeitsumfeld. "Hilfreich wäre daher die Möglichkeit des Freitestens und kürzere Quarantänezeiten", so Ingrid Puschautz-Meidl.
Standort Burgenland
Ebenso wichtig ist es, jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft des Standortes Burgenland zu stellen. Damit die Industrie für die burgenländische Wirtschaft auch weiterhin als Wertschöpfungsmotor fungieren kann, ist es entscheidend, dass sie auch in Zukunft Rahmenbedingungen vorfindet, die zu weiteren Investitionen und Innovationen motivieren. Dabei geht es insbesondere um die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Fachkräften im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich als wichtigste Ressource für die wirtschaftlich-technologische Entwicklung im Burgenland. "Dazu bedarf es aber auch eines klaren Commitments der burgenländischen Politik. Weitere Belastungen, wie die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes von Euro 1.700 netto gehen eindeutig in die falsche Richtun", appelliert Puschautz – Meidl an die Vernunft der treibenden Kräfte.
Konjunkturumfrage des 3. Quartals 2020 im Detail
Etwas positiver wird die derzeitige Geschäftslage gegenüber dem vorherigen Quartal eingeschätzt. 42 Prozent (40) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 39 Prozent (26) beurteilen sie als durchschnittlich und 19 Prozent (34) als schlecht.
Leicht zuversichtlicher als im letzten Quartal sieht man auch den derzeitigen Auftragsbestand. 53 Prozent (44) der befragten Betriebe bewerten den Auftragsbestand gut und 32 Prozent (22) als durchschnittlich. Nur mehr 15 Prozent (34) erwarten rückläufige Aufträge.
Bei den derzeitigen Auslandsaufträgen zeigt sich wieder ein Aufwärtstrend. 33 Prozent (25) gehen von guten Auslandsaufträgen aus, 57 Prozent (32) von gleichbleibenden und nur 10 Prozent (43) von schlechteren.
Die Verkaufspreise in 3 Monaten werden weiterhin als sehr durchschnittlich beurteilt. 1 Prozent (0) der Industriebetriebe geht davon aus, dass die Preise in 3 Monaten steigen werden. 97 Prozent (83) erwarten durchschnittliche Preise und 2 Prozent (17) der befragten Betriebe erwarten schlechte Verkaufspreise.
Die Einschätzung des Beschäftigtenstands in 3 Monaten zeigt sich relativ konstant. 4 Prozent (6) gehen von einem guten Beschäftigtenstand aus. 96 Prozent (89) geht von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus. Erfreulich ist, dass niemand der Befragten, 0 Prozent (5), einen geringeren Beschäftigtenstand erwartet.
Unterschiedlich zeigt sich die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 13 Prozent (27) der befragten Betriebe rechnen mit guten Ergebnissen. 83 Prozent (58) sind der Meinung, dass die Geschäftslage unverändert bleiben wird und 4 Prozent (15) rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung der Geschäftslage in 6 Monaten.
(Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 2. Quartals 2020)
Konjunkturumfrage 2. Quartal 2020
Die Konjunkturumfrage zeigt, dass die konjunkturelle Talsohl der Krise erreicht zu sein scheint. "Die burgenländische Industrie fährt auf Sicht. Aufträge sind eingebrochen, aber der Blick in die Zukunft ist wieder optimistischer", so Ingrid Puschautz-Meidl, die Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung (IV) Burgenland über die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der IV Burgenland und der Sparte Industrie für das zweite Quartal 2020.
Die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage der IV Burgenland und der Sparte Industrie zeigen für das zweite Quartal 2020 bei den burgenländischen Industrieunternehmen deutliche Rückgänge in der Geschäftslage, dem Auftragsbestand und der Auslandsaufträge.
Allerdings lassen die in die Zukunft gerichteten Indikatoren darauf hoffen, dass der Tiefpunkt der Corona - Krise durchschritten ist. Vorausgesetzt, es kommt zu keiner größeren zweiten Welle.
Kluge Konjunkturstärkung
"Umso dringender bedarf es gerade jetzt kluger, konjunkturstärkender Impulse und Planungssicherheit für die Unternehmen", so Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland.
Geschäftslage verschärft
Die Geschäftslage bei den burgenländischen Industriebetrieben hat sich im zweiten Quartal insgesamt nochmals verschärft. Dabei gibt es teilweise deutliche Unterschiede in den einzelnen Industriebranchen. So sind die Einschätzungen aus der Pharma-, Medizintechnik- und Lebensmittelbranche optimistischer. Die Bauindustrie läuft noch gut, der Ausblick ist allerdings sehr verhalten. Sehr schwierig ist die Situation für Unternehmen, die der Automotivindustrie zuliefern. Auch die Gesamtauftragsbestände sind im aktuellen Beobachtungszeitraum stark eingebrochen.
Erholung der Märkte unklar
Völlig unklar bleibt weiterhin, wie stark und wie schnell die Erholung auf den globalen Märkten stattfindet. Unternehmen reagieren darauf mit Investitionszurückhaltung. Fahren auf Sicht ist derzeit die Devise. Die aktuellen Konjunkturdaten spiegeln damit die allgemeine Unsicherheit wider.
Dennoch zeigt der Ausblick auf die nächsten Monate auch wieder leichten Optimismus. So wird die Geschäftslage in sechs Monaten wieder etwas positiver eingeschätzt. Die auf den Shutdown folgenden Lockerungs-Maßnahmen, gefolgt von Konjunkturpaketen, haben die Situation deutlich entschärft.
Corona Kurzarbeit ab Herbst
Leicht verbessert hat sich auch der Indikator für den Beschäftigungsstand in drei Monaten. "Für die Burgenländischen Industrieunternehmen ist es wichtig, die Mitarbeiter auch in der Krise halten zu können. Mittels „Corona-Kurzarbeit“ konnte – bei hohem, budgetärem Aufwand – ein ansonsten dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit vermieden werden. Wichtig ist daher eine fortgesetzte Möglichkeit bzw. ein neues, leistbares, unbürokratisches und auch auf Qualifizierung gerichtetes 'Corona-Kurzarbeit-Modell' ab Herbst", plädiert Puschautz-Meidl für eine praxistaugliche Maßnahme.
Ein nachhaltiger Weg aus der Krise kann nur über ein investitionsgetriebenes Wachstum führen. Es braucht daher rasch eine optimistische Stimmung und die entsprechenden Rahmenbedingungen wie konjunkturstärkende Maßnahmen, um dem Standort wieder den nötigen Aufschwung zu verleihen.
"Hier sind vor allem gezielte Förderungen von Investitionen sowie die Senkung der Körperschaftssteuer gefragt. Retro - Belastungsideen wie neue Steuern oder gar eine Arbeitszeitverkürzung sind Arbeitsplatzvernichter und somit völlig kontraproduktiv", so Ingrid Puschautz-Meidl.
Die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2020 im Detail:
Die unvorhergesehene Krisensituation im ersten Halbjahr 2020 zeigt sich auch in der aktuellen Konjunkturumfrage. Die Werte in der Klammer stellen die Vergleichswerte des 1. Quartals 2020 dar.
Weniger als die Hälfte der befragten Betriebe, nämlich 40 Prozent (54), beurteilen die derzeitige Geschäftslage als gut. 26 Prozent (36) bewerten sie als durchschnittlich und 34 Prozent (10) als schlecht.
Auch beim Auftragsbestand sind die Ergebnisse deutlich weniger positiv als im Vorquartal. Dieser wird von 44 Prozent (61) als gut bewertet, 22 Prozent (29) der Betriebe gehen von einem durchschnittlichen Auftragsbestand aus und 34 Prozent (10) erwarten fallende Aufträge.
Bei den derzeitigen Auslandsaufträgen zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Krise in den zurückhaltenden Erwartungen der befragten Unternehmen. 25 Prozent (24) gehen von guten Auslandsaufträgen aus, 32 Prozent (58) von gleichbleibenden und 43 Prozent (18) von schlechteren.
Die Einschätzung der Verkaufspreise in drei Monaten weist auf stagnierende Preisen hin. Keiner der Befragten, 0 Prozent (4), rechnet mit einer Steigerung. 83 Prozent (76) gehen von einer gleichbleibenden Situation bei den Preisen aus. 17 Prozent (20) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.
Leicht optimistischer gegenüber dem Vorquartal zeigt sich beim Bild des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten. 6 Prozent (1) der befragten Betriebe gehen davon aus, dass in drei Monaten mehr Arbeitnehmer beschäftigt sein werden. 89 Prozent (86) geht von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus. 5 Prozent (13) rechnet mit einem geringeren Beschäftigtenstand.
Etwas besser ist auch die Beurteilung der Geschäftslage in 6 Monaten gegenüber dem Vorquartal. 27 Prozent (13) rechnen mit einer steigenden Tendenz. 58 Prozent (66) sind der Meinung, dass die Geschäftslage gleichbleiben wird und 15 Prozent (21) gehen von einem Rückgang aus.
Konjunkturumfrage des 1. Quartals 2020
Burgenländische Industriekonjunktur im Abwärtstrend
Hat sich die burgenländische Industriekonjunktur in den letzten Monaten insgesamt noch ziemlich stabil präsentiert, so bewirkt die aktuelle Corona-Krise insgesamt einen sehr
deutlichen Rückgang sämtlicher Konjunkturparameter der heimischen Industrie, ergibt die Umfrage, an der 24 Unternehmen mit 4279 Mitarbeitern teilnahmen.
Lebensmittel- und Pharmaindurstrie
Es gibt jedoch auch Branchen wie die burgenländische Lebensmittel- und Pharmaindustrie, die der Covid-Krise trotzen.
Das zeigen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2020 der IV Burgenland und der Sparte Industrie Burgenland.
Gesundheit sichern
"Jetzt gilt es, die Gesundheit der Menschen zu sichern und den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden durch wirksame Unterstützungsmaßnahmen der Bundesregierung nicht größer werden zu lassen. Und vor allem die Weichen für einen Wiederaufschwung zu stellen“, richtet Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland, den Blick in die Zukunft.
Geschäftslage rückläufig
Die im vorherigen Quartal noch beobachtete leicht positive Entwicklung der Geschäftslage findet mit einem deutlichen Rückgang ein jähes Ende. Dabei müsse man berücksichtigen, dass ein Teil der Unternehmen seine Einschätzungen vor dem großen Shutdown abgegeben hat und daher mit einem noch größeren Rückgang zu rechnen ist. Auch die Gesamtauftragsbestände sind deutlich rückläufig.
Waren vor der Covid-Krise noch die Unsicherheiten in Bezug auf den Brexit bzw. internationale Handelskonflikte die größten Risikofaktoren der österreichischen Außenwirtschaft, bestimmt seit Anfang März 2020 die aktuelle Covid-19 Situation die massiven globalen wirtschaftlichen Einschränkungen.
Risiko: Internationale Lieferketten
Dies betrifft vor allem auch das hohe Risiko in Stabilität der für die Industrie wichtigen internationalen Lieferketten. Vor diesem Hintergrund werden die Produktionsleistungen in den meisten Industriebranchen wesentlich zurückgeschraubt. Damit einher geht auch der negative Beschäftigungstrend in den burgenländischen Industriebetrieben, wobei durch die „Corona-Kurzarbeit“ allerdings ein dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit vermieden werden konnte.
Auch die Aussichten für die Geschäftslage in sechs Monaten finden sich auf einem niedrigeren Niveau. Aufgrund der derzeitigen Entwicklung rechnen die burgenländischen Industriebetriebe auch mit einem weiteren Rückgang der Verkaufspreise und damit verbunden insgesamt mit einer deutlich schlechteren Ertragssituation in den nächsten Monaten. Viele Industrieunternehmen fürchten dabei teilweise weniger die eigene Insolvenz, sondern vielmehr jene ihrer Geschäftspartner.
Investitionen in Zukunftsbereiche als Chance für die Zeit nach Corona
Es ist davon auszugehen, dass die Corona-Krise die Weltwirtschaft in eine globale Rezession stürzt, die auch für die österreichische Industrie eine enorme Herausforderung darstellt.
„Um den Wirtschaftsstandort für die Zeit nach Corona wieder nachhaltig wettbewerbsfähig aufzustellen, braucht es Visionen für die Zukunft mit starkem Fokus auf Zukunftsbereiche wie Innovation, Technologie, Klima- und Umweltschutz sowie Rahmenbedingungen und Anreize für Unternehmen, die den Weg für Investitionen in diese Zukunftsbereiche ebnen und gleichzeitig entlasten“, sieht Puschautz-Meidl Chancen, die sich aus der Krise ergeben.
"Mit entsprechender Unterstützung durch eine neue Industrie- und Standortpolitik wird die österreichische Wirtschaft gestärkt aus der Krise kommen", so Puschautz-Meidl.
- Infos über die Corona-Krise in Österreich - hier
- Interviews aus Kultur, Wirtschaft und Politik über die Auswirkungen und Chancen der Coronavirus-Krise - hier
Die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2020 im Detail:
Geschäftslage aktuell
Aufgrund der Corona-Krise ist die getrübte Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage nicht verwunderlich. Dabei müsse man noch berücksichtigen, dass ein Teil der Unternehmen seine Beurteilungen noch vor dem großen Shutdown abgegeben hat.
Von 54 Prozent (70) der befragten Betriebe wird sie als steigend beurteilt. 36 Prozent (30) bewerten sie als durchschnittlich und 10 Prozent (0) als schlecht.
Auftragsbestand
Noch zuversichtlich sah man den Auftragsbestand im ersten Quartal. Die fast unveränderte Anzahl der Befragten 61 Prozent (62) bewerten den Auftragsbestand als gut und 29 Prozent (38) als durchschnittlich. Jedoch immerhin 10 Prozent (0) erwarten rückläufige Aufträge.
Auslandsaufträge
Mit einer schwächeren Entwicklung als zuletzt rechnet man bei den Auslandsaufträgen. 24 Prozent (58) gehen von guten Auslandsaufträgen aus. Dieser Wert liegt damit deutlich unter der Bewertung im vorigen Quartal. 58 Prozent (67) sehen eine durchschnittliche Entwicklung und 18 Prozent (2) eine schlechte derzeitige Auslandsauftragslage.
Verkaufspreise
Zurückhaltend ist auch die Einschätzung der Verkaufspreise in 3 Monaten. 4 Prozent (0) rechnen mit einer steigenden Tendenz. 76 Prozent (92) gehen von einem durchschnittlichen Wachstum aus und 20 Prozent (8) erwarten fallende Verkaufspreise.
Beschäftigtenstand
Eine Abschwächung zeigt sich ebenfalls beim Bild des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten. Nur 1 Prozent (12) der befragten Betriebe gehen davon aus, dass in drei Monaten mehr Arbeitnehmer beschäftigt sein werden. 86 Prozent (83) geht von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus. 13 Prozent (5) rechnet mit einem geringeren Beschäftigtenstand.
Geschäftslage in 6 Monaten
Wenig optimistisch ist auch die Einschätzung der erwarteten Geschäftslage in 6 Monaten. 13 Prozent (11) rechnen mit einer Steigerung. 66 Prozent (77) sind der Meinung, dass die Geschäftslage unverändert bleibt. 21 Prozent (12) rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung der Geschäftslage in sechs Monaten.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 4. Quartals 2019.
Die Industriellenvereinigung und die Konjunkturumfrage im Jahr 2019 und 2018
Mehr über
- die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2019 - hier
- Konjunkturumfrage 4. Quartal 2019 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2019 - hier
- Konjunkturumfrage 2. Quartal 2019 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2019 - hier
- Konjunkturumfrage 1. Quartal 2019 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2018 - hier
- Konjunkturumfrage 4. Quartal 2018 im Detail - hier
- die Konjunkturumfrage zum ersten Quartal 2018 - hier
Konjunkturumfrage des 4. Quartals 2019
Die aktuelle Konjunkturumfrage zeigt derzeit eine Eintrübung der Konjunktur. Leichter Optimismus ist für das nächste halbe Jahr zu spüren.
Die Konjunkturumfrage der IV Burgenland und der WK Sparte Industrie des vierten Quartals 2019 zeigt Eintrübungen im aktuellen Auftragsbestand, welcher zum dritten Mal in Folge marginal zurückgegangen ist. Während die derzeitige Geschäftslage von den burgenländischen Unternehmern noch relativ positiv eingeschätzt wird, deutet eine rückgehende Exportlage auf eine Abschwächung der Konjunktur hin. Besonders die metallverarbeitende Industrie spürt die wirtschaftliche Abhängigkeit von der schwächelnden deutschen Fahrzeugindustrie und die Unsicherheiten des Brexits.
Die relativ stabile Einschätzung der Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten und eine leicht steigende Einschätzung der Verkaufspreise deuten auf einen Optimismus hinsichtlich der Konjunktursituation im nächsten Halbjahr hin.
Fachkräftemangel nach wie vor Herausforderung
Ein beständiges Bild zeigt sich auch beim Mitarbeiterstand in der burgenländischen Industrie. „Die gut ausgebildeten Fachkräfte werden trotz leichter Abkühlung der Konjunktur auch in den nächsten Monaten gehalten, da der Fachkräftemangel nach wie vor eine große Herausforderung für die Industrie darstellt“, so IV Burgenland Geschäftsführerin Ingrid Puschautz-Meidl.
Und, Puschautz-Meidl nimmt auch die Politik in die Pflicht: „Rezession ist keine in Sicht. Dennoch ist die Politik gefordert, die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität des Industriestandortes Burgenland zu erhöhen und nicht zu gefährden.“
Das Regierungsprogramm der neuen türkis-grünen Regierung sei dazu ein guter Start, deren Umsetzung – insbesondere die dringend notwendigen Entlastungsschritte durch Steuerreform und KöSt-Senkung – ab sofort im Mittelpunkt stehen muss, damit Österreich vom Pannenstreifen wieder auf die Überholspur im internationalen Standortwettbewerb wechseln kann.
Die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2019 im Detail
Etwas positiver als im letzten Quartal wird die derzeitige Geschäftslage gesehen. 70 Prozent (68) der Industriebetriebe bewerten sie als gut, 30 Prozent (29) der Betriebe sehen sie als durchschnittlich und niemand der Befragten (3) als schlecht.
Etwas zurückhaltender ist die Bewertung des derzeitigen Auftragsbestandes. 62 Prozent (68) der befragten Unternehmen sprechen weiterhin von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 38 Prozent (29) gesehen und kein Unternehmen (3) bewertet den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Leicht verschlechtert gegenüber dem Vorquartal hat sich die Beurteilung der Auslandsaufträge. Nur noch 31 Prozent (44) beurteilt diese als gut, 67 Prozent (51) der Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 2 Prozent (5) der Befragten als schlecht.
Bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten zeigt sich ein gleichbleibendes Bild zum vorigen Quartal. Niemand der befragten Unternehmen (0) geht davon aus, dass die Verkaufspreise in 3 Monaten steigen werden. 92 Prozent (86) der befragten Unternehmen erwarten durchschnittliche Preise und 8 Prozent (14) erwarten eher schlechte Verkaufspreise.
Von den befragten Betrieben gehen 12 Prozent (10) davon aus, dass in drei Monaten mehr Arbeitnehmer beschäftigt werden. 83 Prozent (79) gehen von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus. Bei der aktuellen Umfrage rechnen nur 5 Prozent (11) der Unternehmen mit einem Rückgang des Beschäftigtenstandes.
Insgesamt ziemlich konstant zeigt sich bei der Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten. Nur 11 Prozent (37) rechnen mit einer Steigerung. 77 Prozent (34) sind der Meinung, dass die Geschäftslage unverändert bleiben wird. 12 Prozent (29) rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung der Geschäftslage in sechs Monaten.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 3. Quartals 2019.
Konjunktur-Barameter des 2. Quartals 2019
Die aktuelle Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2019 der IV Burgenland und der WK Sparte Industrie zeigt bei der burgenländischen Industrie, trotzwirtschaftspolitischer Unsicherheiten, insgesamt eine leicht abgeschwächte aber weiterhin positive Einschätzung der Konjunktur. Allerdings bestätigt sich, dass der Konjunkturhöchststand überschritten ist.
Die aktuelle Geschäftslage bei den burgenländischen Unternehmen befindet sich gegenüber den vorigen Quartalen aktuell auf einem leicht reduzierten aber weiterhin guten Niveau.
Während die aktuellen Auftragsbestände auf fast gleichem Niveau wie im vergangenen Quartal liegen, gehen die Unternehmen in den nächsten sechs Monaten von einer weiteren leichten Abschwächung der Konjunktur aus. Bereits 30 Prozent erwarten eine schlechtere Geschäftslage in sechs Monaten.
„Umso wichtiger sind daher für den Industrie- und Arbeitsstandort Burgenland positive Impulse durch eine zukünftige Regierung nach den Wahlen auf Bundes- und Landesebene“, fordert Ingrid Puschautz-Meidl, IV Geschäftsführerin, rasche wirtschaftspolitische Maßnahmen, um im internationalen Wettbewerb nicht zurückzufallen.
Trotz globaler Unsicherheit - Auslandsaufträge auf hohem Niveau
Gegen den allgemeinen Trend erfreulich zeigt sich die aktuelle Situation bei den Auslandsaufträgen. Trotz globaler Unsicherheiten aufgrund von Handelskonflikten und einem drohenden Brexit halten sich die Auslandsaufträge der burgenländischen Unternehmen auf einem hohen Niveau.
Ein beständiges Bild zeigt sich beim Mitarbeiterstand in der burgenländischen Industrie. Die gut ausgebildeten Fachkräfte sollen trotz leichter Abkühlung der Konjunktur auch in den nächsten Monaten gehalten werden. Der Fachkräftemangel ist jedoch nach wie vor eine große Herausforderung für die Industrie.
"Standortbelastende Wahlzuckerl sind ein No-Go"
Die Industrie bleibt einer der wichtigsten Konjunkturmotoren im Burgenland. Aufgrund der für die Zukunft etwas verhalteneren Aussichten würde ein standortpolitischer Impuls in dieser sensiblen konjunkturellen Phase die wirtschaftliche Entwicklung deutlich unterstützen. Auf Bundesebene war die von der vorherigen Bundesregierung vorgelegte Steuerreform ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.
„Diesen Reformkurs muss auch eine neue Regierung weiterführen und so rasch als möglich Menschen und Unternehmen spürbar entlasten. Ein absolutes No-Go sind standortbelastende „Wahlzuckerl“ im Nationalrat vor der Wahl und eine lange regierungslose Zeit“, so Puschautz-Meidl.
Die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2019 im Detail:
Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich etwas zurückhaltender als im Vorquartal. 54 Prozent (76) der Industriebetriebe bewerten sie immer noch als steigend, 45 Prozent (24) der Betriebe sehen sie als konstant und niemand der Befragten (1) als fallend.
Beim derzeitigen Auftragsbestand zeigt sich ein konstantes Bild. 74 Prozent (76) der befragten Unternehmen sehen positive Auftragsbestände. Als durchschnittlich wird dieser von 24 Prozent (24) eingeschätzt und zwei Prozent der Unternehmen (0) beurteilen den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.
Die derzeitigen Auslandsaufträge werden sehr positiv eingeschätzt. 61 Prozent (48) beurteilen sie als gut, 37 Prozent (51) der Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 2 Prozent (1) der Befragten als schlecht.
So positiv wie schon lange nicht, ist die Einschätzung der Verkaufspreise in drei Monaten. 26 Prozent (3) der befragten Betriebe geht davon aus, dass die Verkaufspreise in 3 Monaten steigen werden. 72 Prozent (91) der befragten Unternehmen erwarten stabile Preise und 2 Prozent (6) erwarten fallende Verkaufspreise. Praktisch unverändert wird der Beschäftigtenstand in 3 Monaten beurteilt. Ein Prozent (3) rechnet mit einem steigenden Beschäftigtenstand. Als durchschnittlich wird er von 96 Prozent (93) der befragten Unternehmen bewertet und drei Prozent (4) der Betriebe erwarten einen schlechten Beschäftigtenstand in drei Monaten.
Vorsichtiger wird die Entwicklung der Geschäftslage in sechs Monaten beurteilt. 17 Prozent (21) der befragten Unternehmen bewerten sie als gut. 53 Prozent (64) bezeichnen sie als durchschnittlich und leider 30 Prozent (15) erwarten eine schlechtere Geschäftslage in sechs Monaten.
Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 1. Quartals 2019.
Konjunktur-Barometer des 1. Quartals 2019
Die burgenländische Industrie beurteilt die aktuelle Konjunktursituation weiterhin relativ optimistisch. Anzeichen einer leichten Abkühlung stellen sich jedoch bereits ein. Steuerliche Entlastung, auch der Großunternehmen, sei das Gebot der Stunde.
„Die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2019 der IV Burgenland und der Sparte Industrie zeigt ein relativ stabiles Bild, allerdings bereits mit leichten Eintrübungen“, fasst Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zusammen.
Geschäftslage weiterhin stabil
Die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage bei den burgenländischen Unternehmen befinde sich entgegen dem bundesweiten Trend weitgehend stabil auf hohem Niveau. Auch die Geschäftslage in den nächsten Monaten werde trotz wachsendem Kostendruck aufgrund gestiegener Energie- und Rohstoffpreise weiterhin vorsichtig optimistisch gesehen. Unterstützt werde diese Einschätzung auch durch wichtige Maßnahmen der Bundesregierung zur Stärkung des Industriestandortes in den vergangenen Monaten. Dazu zählt die Geschäftsführerin der Industirellenvereinigung das neue Arbeitszeitgesetz und die beschleunigten Genehmigungsverfahren von Infrastrukturprojekten.
Auslandsaufträge gedämpft
Die Auslandaufträge beurteilen die Unternehmer etwas gedämpfter gegenüber dem vorigen Quartal. Die zunehmende Vorsicht sei vor allem den protektionistischen Entwicklungen und den zahlreichen Unsicherheiten im internationalen Umfeld wie z.B. den weiterhin bestehenden Unklarheiten zum Brexit-Thema geschuldet.
Als Indikator für eine weitere leichte Abkühlung der Industriekonjunktur im Burgenland zeige sich die vorsichtigere Einschätzung der Beschäftigungsentwicklung. Teilweise mitverantwortlich dafür sei auch der gestiegene Kostendruck aufgrund der hohen Kollektivvertragsabschlüsse. Auch der Fachkräftemangel bleibe weiterhin ein aktuelles Thema, erklärte Ingrid Puschautz-Meidl.
"Endlich Entlastung auch für Großunternehmen und KMU"
Gestiegene Energiekosten, vor allem durch die Strompreiszonentrennung, sowie der weiter gestiegene Lohnkostendruck im Vergleich zu den Nachbarländern, befeuert durch die hohen Kollektivvertragsabschlüsse belaste die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen enorm. „Gerade in Zeiten einer zu erwartenden Konjunktureintrübung sind daher weitere wirtschaftspolitischer Anreize, vor allem die versprochene steuerliche Entlastung der Wirtschaft durch die Bundesregierung im Zuge der Steuerreform enorm wichtig. Höchste Priorität dabei hat eine rasche und signifikante Senkung der KÖST, um die Investitionen im Land voranzutreiben“, fordert Puschautz-Meidl endlich eine Entlastung auch für Großunternehmen und KMU.
Die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2019 im Detail:
Anm.: Die () Klammerwerte zeigen die Vergleichswerte des 4. Quartals 2018 an.
Die derzeitige Geschäftslage zeigt sich gegenüber dem Vorquartal ziemlich konstant. 76 Prozent (79) der Industriebetriebe bewerten sie immer noch als steigend, 24 Prozent (20) der Betriebe beurteilen sie als gleichbleibend stabil und niemand der Befragten (1) als fallend.
Auch der Auftragsbestand bleibt stabil. Von 76 Prozent (74) der befragten Unternehmen wird er weiterhin als steigend beurteilt. Wie im Vorquartal sehen 24 Prozent (24) eine gleichbleibende Entwicklung des Auftragsbestandes und niemand der Unternehmen (2) erwartet rückläufige Aufträge.
Die Beurteilung der Auslandsaufträge zeigt sich schwach optimistisch. 48 Prozent (64) gehen von steigenden Auslandsaufträgen aus. Während die Hälfte der befragten Betriebe, nämlich 51 Prozent (29) von einer gleichbleibenden Anzahl an Auslandsaufträgen ausgeht, erwartet 1 Prozent (7) der Befragten rückläufige Auslandsaufträge.
Bei den Verkaufspreisen in drei Monaten zeigt sich tendenziell ein konstantes Bild. 3 Prozent gehen (6) von steigenden Verkaufspreisen aus, 91 Prozent (85) der befragten Unternehmen erwarten stabile Preise und 6 Prozent (9) gehen von fallenden Verkaufspreisen aus.
Etwas rückläufig zeigt sich die Einschätzung des Beschäftigtenstandes in drei Monaten. 3 Prozent (17) der befragten Betriebe geht davon aus, dass in drei Monaten mehr Arbeitnehmer beschäftigt werden. 93 Prozent (71) gehen von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus und 4 Prozent (12) der Betriebe planen den Beschäftigtenstand eventuell zu reduzieren.
Die Entwicklung der Geschäftslage in sechs Monaten wird wieder etwas zuversichtlicher gesehen. 21 (8) Prozent rechnen mit besseren Ergebnissen. 64 Prozent (79) sind der Meinung, dass die Geschäftslage unverändert bleiben wird. 15 Prozent (13) gehen von einer Verschlechterung der Geschäftslage in sechs Monaten aus.
Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2018
Die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage bei den burgenländischen Unternehmen hat sich gegenüber dem Konjunkturhoch im Vorquartal konsolidiert und zeigt sich aktuell auf einem leicht reduzierten, aber weiterhin hohem Niveau.
„Auch wenn 2019 ein deutlich schwierigeres Jahr mit vielen politischen und ökonomischen Fragezeichen sein wird, bleibt die Erwartungshaltung bei der burgenländischen Industrie grundsätzlich positiv. Die Phase überdurchschnittlicher Wachstumsraten ist allerdings vorüber. Wir bewegen uns in Richtung „Normalisierung der Industriekonjunktur“, analysiert Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland, die Ergebnisse der Konjunkturumfrage.
Der Großteil der Unternehmen geht auch in den nächsten Monaten von einer stabilen Geschäftslage aus. Trotz der anhaltenden Untersicherheiten im internationalen Handel (Brexit, Handelskonflikte), halten sich die derzeitigen Auslandsaufträge weiterhin auf hohem Niveau und tragen damit wesentlich zur guten Wirtschaftslage bei.
Ein Indikator für eine insgesamt weiterhin stabile Einschätzung der Konjunktur ist die doch positive Beurteilung der Entwicklung der Beschäftigung.
Gestiegene Energiekosten und die hohe Steuer- und Abgabenlast im Vergleich zu den Nachbarländern belasten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen enorm. Für eine weiterhin positive Konjunkturentwicklung bedarf es daher weiterer wirtschaftspolitischer Anreize.
„Einen besonders effektiven Hebel würde die rasche Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt) bewirken“, weist Puschautz-Meidl auf die Vorteile dieser Maßnahme hin. Das BIP würde um rund 0,9 Prozent stärker wachsen, die Investitionen um rund zwei Prozent zulegen, die Beschäftigung um rund 10.000 Arbeitsplätze und das Jahresnettoeinkommen und rund 250 Euro steigen. „Das heißt, mit jedem Euro, um den die KöSt gesenkt wird, erhöht sich die Lohnsumme um 50-75 Cent“, so Ingrid Puschautz – Meidl.
Das vierte Quartal 2018 im Detail
Anm.: Die () Klammerwerte zeigen die Vergleichswerte des 3. Quartals 2018 an.
Die derzeitige Geschäftslage hat sich nach ihrem Höchstwert im Vorquartal auf leicht reduziertem Niveau konsolidiert. 79 Prozent (94) der Industriebetriebe bewerten sie immer noch als steigend, 20 Prozent (5) der Betriebe beurteilen sie als gleichbleibend stabil und weiterhin nur 1 Prozent der Befragten (1) als fallend.
Auch der Auftragsbestand wird trotz leichtem Rückgang immer noch als überdurchschnittlich gesehen. Von 74 Prozent (94) der befragten Unternehmungen wird er als weiterhin als steigend beurteilt. 24 Prozent (5) sehen eine gleichbleibende Entwicklung des Auftragsbestandes und nur 2 Prozent der Unternehmen (1) erwartet rückläufige Aufträge.
Die Beurteilung der Auslandsaufträge zeigt sich marginal abgeschwächt, aber immer noch relativ konstant. 64 Prozent (69) gehen von steigenden Auslandsaufträgen aus. Wie im Vorquartal sehen 29 Prozent (29) eine gleichbleibende Entwicklung. 7 Prozent (2) der Befragten erwarten rückläufige Auslandsaufträge.
Mit einer etwas heterogenen aber weitgehend stabilen Entwicklung rechnet man bei den Verkaufspreisen in drei Monaten. Trotz gestiegener Strompreise gehen 6 Prozent (2) von steigenden Verkaufspreisen aus, 85 Prozent (95) der befragten Unternehmen erwarten weiterhin stabile Preise und 9 Prozent (3) gehen von fallenden Verkaufspreisen aus.
Ebenfalls unterschiedlich zeigt sich die Einschätzung des Beschäftigtenstandes in drei Monaten. 17 Prozent (8) der befragten Betriebe planen in drei Monaten wieder mehr Arbeitnehmer zu beschäftigen. Dies deutet auf eine weiterhin hohe Kapazitätsauslastung in den Betrieben hin. 71 Prozent (85) gehen von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus, und 12 Prozent (7) der Betriebe planen den Beschäftigtenstand eventuell zu reduzieren.
Etwas gedämpfter aber weiterhin relativ zuversichtlich beurteilt man die Entwicklung bei der Geschäftslage in sechs Monaten.
8 (0) Prozent rechnen wieder mit besseren Ergebnissen. 79 Prozent (98) sind der Meinung, dass die Geschäftslage unverändert bleiben wird. 13 Prozent (2) gehen von einer Verschlechterung der Geschäftslage in sechs Monaten aus.
Konjunkturumfrage 1. Quartal 2018: Gute Ergebnisse, aber Fachkräfte-Mangel
Die Konjunkturumfrage zum ersten Quartal 2018 bei den burgenländischen Industriebetrieben zeigt positive Ergebnisse sowie eine etwas bessere Einschätzung als im letzten Quartal. Bis auf die Verkaufspreise werden alle abgefragten Parameter besser beurteilt als in den Vormonaten. "Wir gehen davon aus, dass die aktuelle Entwicklung zumindest über den Sommer anhalten wird. Eine weitere konjunkturelle Steigerung ist allerdings nicht in Sicht. Jetzt geht es vor allem darum, den positiven Trend abzusichern", analysiert IV Burgenland Geschäftsführerin Ingrid Puschautz-Meidl im Mai 2018 die aktuelle Konjunkturumfrage der IV Burgenland. Mehr über
- die Konjunkturumfrage & den Fachkräftemangel - hier
- flexible Arbeitszeiten & die Senkung der Abgabenquote - hier
- die Konjuntkurumfrage im Detail - hier
Grafik / Redaktion: Industriellenvereinigung Burgenland, Wilhelm Böhm
Mangel an qualifzierten Fachkräften
"Die gute Auftrags - und Produktionslage wirkt sich auch erfreulich auf den Beschäftigtenstand aus. Der Trend zu mehr Beschäftigung setzt sich fort. Mehr als ein Viertel der befragten Betriebe geht von einer Zunahme der Mitarbeiter aus, die restlichen Betriebe erwarten einen stabilen Personalbestand", so Ingrid Puschautz-Meidl, die Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Burgenland.
Puschautz-Meidl macht aber auch auf den anhaltenden Fachkräftemangel im MINT-Bereich und in der IT aufmerksam: "Das Hauptproblem in diesem Bereich ist allerdings der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Probleme gibt es unter anderem bei der Rekrutierung von Technikern sowie im Bereich Forschung und Entwicklung".
Flexible Arbeitszeit
Für die Industriellenvereinigung gibt es noch weitere Anliegen an die politischen Entscheidungsträger: Einerseits das Dauerthema in der burgenländischen Industrie für eine sinnvolle Arbeitszeitflexibilisierung sowie eine Umsetzung der auf Bundesebene angekündigten Deregulierungsmaßnahmen.
Eingefordert wird auch die versprochene Senkung der Abgabenquote. Österreich liegt bei den Steuern und Abgaben im internationalen Vergleich nicht gerade gut. Besonders dringend wäre aus der Sicht der burgenländischen Industrie die in Aussicht gestellte Senkung der Körperschaftssteuer auf nicht entnommene Gewinne.
Konjunkturumfrage im Detail:
Auftragsbestand
Auslandsaufträge
Verkaufspreise
Beschäftigtenstand
So positiv wie lange nicht ist die Einschätzung der Entwicklung des Beschäftigtenstandes in drei Monaten. 26 Prozent (12) der befragten Betriebe geht davon aus, dass in drei Monaten mehr Arbeitnehmer beschäftigt werden, was besonders erfreulich ist. 72 Prozent (68) geht von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus. Bei der aktuellen Umfrage rechnen nur 2 Prozent (20) der Betriebe wird den Beschäftigtenstand eventuell reduzieren. Diese Beurteilung betrifft allerdings nur die nächsten 3 Monate!
Geschäftslage
- Mehr Infos und aktuelle Themen der Industriellenvereinigung - Burgenland - hier
- Weitere Veranstaltungen im Burgenland (Österreich) - hier