Mit rund 3.100 Einwohnern ist die Marktgemeinde Deutschkreutz die größte Gemeinde des Mittelburgenlandes (Österreich). Top in allem was mit Rotwein zu tun hat, hat sie sich weit über die Grenzen einen hervorragenden Namen gemacht. Im Interview mit dem Online-Magazin SCHNAPPEN.AT nennt Bürgermeister Manfred Kölly aber auch noch viele andere Details, die man über Deutschkreutz wissen sollte.
- Deutschkreutz: Gegenwart & Zukunft - hier
- Pendler, Bahnhof & Umfahrung - hier
- Züge, Autos und Verkehr - hier
- Kurz und prägnant: Deutschkreutz und ?? - hier
- Deutschkreutz und Sport - hier
- Deutschkreutz und Menschen - hier
- Deutschkreutz und die Nachbarn - hier
- Deutschkreutz und Zukunft - hier
Fotos / Redaktion: Wilhelm Böhm
Aktuelle Themen der Gemeinde Deutschkreutz - hier
Deutschkreutz im Mittelburgenland
SCHNAPPEN.AT: Wohin hat sich Deutschkreutz entwickelt? Wofür steht die Gemeinde und wohin soll es gehen?
Bürgermeister Manfred Kölly: Die Gemeinde hat sich vom Verwalter zum Gestalter entwickelt. Es ist in Deutschkreutz in den letzten 12-13 Jahren vieles in Bewegung gekommen. Gemeinsam mit den im Gemeinderat vertretenen Fraktionen wurde viel umgesetzt, wobei entscheidend ist, dass die Bevölkerung hinter den Projekten steht. Denn es ist alles auszuarbeiten und zu finanzieren.
So wurden viele nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen und viele neue Firmen haben sich mit Unterstützung der Gemeinde hier niedergelassen. Jungen Menschen geben wir die Möglichkeit, dass sie ihre Ausbildung hier in ihrer Gemeinde auch umsetzen können. Nicht zuletzt deshalb sind 90% der Lehrlinge, die in Deutschkreutz ausgebildet wurden auch hier geblieben. Das ist ein sehr großer Erfolg für uns.
Pendler, Bahnhof und Umfahrung
SCHNAPPEN.AT: Damit müsste man auch die Anzahl der Pendler in Deutschkreutz reduziert haben?
Kölly: Ja, dem ist so. Was mich aber stört, ist die Tatsache, dass wir irgendwo noch immer an der Grenze liegen und sich Firmen woanders niederlassen wie etwa an der S31.
Deshalb kämpfen wir darum um eine große Umfahrung von Sopron mit Autobahnanbindung und dass unser Bahnhof neu gestaltet, erweitert und umgebaut wird.
Es muss da massiv investiert werden, denn es wäre wirtschaftlich viel mehr möglich, wenn wir hier mit Einbindung unseres Gewerbeparkes einen entsprechenden Umschlagplatz hätten.
Züge, Autos und Verkehr
SCHNAPPEN.AT: Sollte dann nicht auch wieder die Bahnstrecke verlängert werden?
Kölly: Das wird so nicht mehr gehen, denn das wurde in private Hände vergeben. Da wird sich mit dem Personenverkehr nichts mehr abspielen, sofern dieser Streckenteil gut touristisch genützt wird.
Es ist aber schon ein Erfolg, dass der Bahnhof Deutschkreutz samt Park and Ride – Anlage überhaupt erhalten wurde. Die Gemeinde Deutschkreutz sorgt für die Instandhaltung dieser Anlage, wobei auch alle Anrainergemeinden profitieren, denn es stehen täglich rund 160 Autos hier und rund 600 Personen nützen die Zugverbindungen.
Da sich zum Teil aber die Deutschkreutzer beschweren, weil sie keine Parkplätze mehr finden, müsste im Zuge eines Gesamtkonzeptes für den Bahnhof auch die Park and Ride Anlage erweitert werden. An Bahnhofs Um- und Ausbauten werden wir uns aber nur mehr beteiligen, wenn es ein Gesamtkonzept gibt. Denn es kann nicht sein, dass der Grund der ÖBB gehört aber die Gemeinde zahlen muss. Die ÖBB sollte sich um ihre Kunden kümmern, dann kann man auch mit unserer Hilfe rechnen.
Was fällt ihnen kurz und prägnant ein zu:
Deutschkreutz und Wirtschaft
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Wirtschaft?
Kölly: Es ist uns gelungen den Gewerbepark gut zu entwickeln und für heimische Unternehmer und Arbeitnehmer Arbeitsplätze zu schaffen. Ein stark frequntierterGewerbepark, Windräder und vieles mehr zeigen, dass wir auf einen guten Weg sind.
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Tourismus?
Kölly: In dieser Hinsicht erfreuen wir unsin jeder Hinsicht immer größerer Beliebtheit. Angefangen vom Karl Goldmark Museum bieten wir viel Kultur- und Erholungsmöglichkeiten, die in Verbindung mit Wein und der Nähe zum Neusiedler See von den Gästen sehr geschätzt werden.
SCHNAPPEN.AT:Deutschkreutz und Therme Lutzmannsburg?
Kölly: Diese müsste eigentlich in Deutschkreutz stehen. Leider hat man das vor vielen Jahren politisch verabsäumt. Da die Entfernung aber nicht weit ist, gehört sie auch in unserer touristisches Konzept. Schnappen: Deutschkreutz und Wein Kölly: Der Stellenwert des Weines ist in Deutschkreutz überragend. Mit vielen Top Winzern und Spitzenweinen sind wir österreichweit federführend.
Deutschkreutz und Sport
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Sport?
Kölly: Angefangen vom optimal ausgebautem Rad- und Wanderwegenetz, dem modernen Schwimmbad samt Beachvolleyballplatz bietet Deutchkreutz ungemein viele Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung. Unter anderem wurde ein tolles, neues Tenniscenter geschaffen und auch die Fußballer bekommen demnächst ein neues Gebäude mit Kabinen und neuen Trainingsmöglichkeiten.
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Fußball?
Kölly: Dieser hat eine größe Tradition bei uns und über viele Jahre betrachtet, sind wir meistens in den höchsten burgenländischen Ligen vertreten.
Deutschkreutz und Menschen: Jugend und Alter
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz - Kultur und Gesellschaft?
Kölly: Das neue Veranstaltungszentrum - Vinatrium - hat sich über viele tolle Events zum kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt der Gemeinde und der ganzen Region entwickelt. Deutschkreutz beheimatet aber auch Prof. Anton Lehmden, der sich im Schloß und mit der Lehmden-Kirche in Deutschkreutz als international anerkannter Maler Lebenswerke geschaffen hat. Dass auch der Komponist Carl Goldmark hier gelebt und gewirkt hat, wird in einem Museum dokumentiert.
Auch in der Musik, wo die örtliche Musikschule und Jugendblasmusik immer wieder außergewöhnliche Talente entwickeln zeigt sich die kulturaffine Ader der Deutschkreutzer. Erwähnt soll aber auch sein, dass es nirgendwo so viele Freizeitvereine gibt wie in Deutschkreutz.
Diese bilden sich seit Generationen aus verschiedensten Freundeskreisen. Sie prägen und beleben das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde in dem sie Events veranstalten oder einfach zusammen sind, um gemütliche Stunden zu verbringen. Sie dienen dazu, um Freundschaften für immer zu erhalten.
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Jugend?
Kölly: Wie schon erwähnt gründen bei uns schon Jugendliche ihren speziellen Freizeitklub aber abgesehen davon, bietet ihnen Deutschkreutz ein weitreichendes Betätigungsfeld. Ein Ort der Begegnung ist auch das Jugendhaus. Jugendliche haben bei uns auch Aussicht auf Ausbildung und Job im eigenen Ort.
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und alte Menschen?
Kölly: Auch da haben wir Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten für Ältere geschaffen, wie sie in dieser Qualität sonst nicht üblich sind.
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Geschichte?
Kölly: Einst gehörten wir zu Ungarn und einst hatten wir auch eine große Judengemeinde. Nun sind wir die größte Gemeinde des Bezirkes über deren Entwicklung in diversen Chroniken viel Spannendes nach zu lesen ist.
Deutschkreutz und Zukunft
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Zukunft?
Kölly: Wir haben die Basis geschaffen und viel Entwicklungspotential für künftige Zeiten
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Sicherheit?
Kölly: Als Gemeinde an der Grenze haben wir mit den „Spaziergängern“ , einer Gruppe von Freiwilligen“ vorgezeigt, wie man kostengünstig und effektiv das Sicherheitsgefühl der Bürger erhöhen kann.
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Lebensqualität?
Kölly: Diese ist sehr hoch bei uns. Auch für die Pendler erreichen wir laufend Verbesserungen.
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz und Feuerwehr?
Kölly: Mit einem modernen gemeinsamen Feuerwehrhaus für die Wehren in Deutschkreutz und dem Ortsteil Girm ist uns ein Meilenstein gelungen. Die Feuerwehr ist auch wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Deutschkreutz.
Deutschkreutz und die Nachbarn
SCHNAPPEN.AT: Deutschkreutz - Ungarn und der Neusiedler See?
Kölly: Viele wissen gar nicht, dass Deutschkreutz ganz nahe am Neusiedlesee liegt. In wenigen Minuten ist man im ungarischen Fertörakos und damit direkt am See. Deutschkreutz liegt also zwischen Therme und Neusiedler See und schon allein deswegen touristisch sehr interessant, wobei wir in ständigem Austausch mit den nachbarlichen ungarischen Gemeinden und der Stadt Sopron stehen. Daraus können und werden noch viele gemeinsame Projekte entstehen.