Burgenlands Industrie: Sorgen, Hoffung & ganz neue Normalität

"Nach acht Wochen Lockdown in Österreich und fast ganz Europa produziert fast die Hälfte der Burgenländischen Industrieunternehmen mit einer Auslastung zwischen 75 und 100 Prozent. Das weist auf eine deutlich höhere Auslastung als beispielsweise in der deutschen Wirtschaft hin", freut sich Manfred Gerger, Präsident der IV Burgenland Mitte Mai 2020 über aktuelle Ergebnisses einer Blitzumfrage unter 40 Industrieunternehmen im Burgenland (Österreich) und spricht von einer "ganz neuen Normalität" nach der Corona-Krise. Mehr über

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Manfred Gerger, der Präsident der Industriellenvereinigung, der IV Burgenland.

 Foto: Wilhelm Böhm

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Nachachfrageeinbruch, mangelnde Liquidität

Mit zunehmenden Zeitverlauf der Krise ist allerdings für 67 Prozent der Unternehmen der Nachfrageeinbruch der entscheidende Engpassfaktor für ein rasches Wiederhochfahren. Das zeigt sich auch daran, dass 62 Prozent der Befragten ihre geplanten Investitionen um mehr als ein halbes Jahr verschieben werden.

Mangelnde Liquidität

Mangelnde Liquidität steht für 29 Prozent als Grund für die Verschiebung an zweiter Stelle. 95 Prozent der Respondenten sehen ihre Lieferketten derzeit mittel oder niedrig gefährdet.

Rund 84 Prozent hoffen auf eine schrittweise, synchrone Lockerung der nationalen und internationalen Corona-Maßnahmen, damit die Corona-Krise die bereits entstandenen sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schäden nicht noch weiter verschärft.

 

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"Gemeinsam am Comeback arbeiten"

„Es ist daher von größter Wichtigkeit, Zuversicht zu schaffen und gemeinsam am Comeback der Wirtschaft zu arbeiten. Jede Form der Diskussion über Sparpakete bei den Ausgaben, über Steuererhöhungen, neue Steuern oder höhere Mindestlöhne ist daher höchst kontraproduktiv, unnötig und gefährdet den Industriestandort“, fordert IV-Präsident Gerger Vernunft und Realitätssinn ein.

Investitionszuwachs und Steuererleichterungen

Als wirksamste Maßnahmen, die Konjunktur wieder anzukurbeln, nennen 67 Prozent der Unternehmen die Senkung der Lohnnebenkosten, 44 Prozent die Verlängerung der Kurzarbeit, 46 Prozent einen Investitionsfreibetrag, 44 Prozent eine Investitionszuwachsprämie und 23 Prozent die KöSt-Senkung.

„Investitionen sind der wesentliche Bestandteil des Wiederhochfahrens. Es muss alles dafür getan werden, um diese zu ermöglichen“, so Manfred Gerger.

Nach der Krise & die ganz neue Normalität

Wo erwarten die Unternehmen nach der Krise die größten Veränderungen?

Die Hälfte rechnet laut Gerger mit einem noch deutlicheren Digitalisierungsschub. 40 Prozent sehen große Herausforderungen im Bereich Qualifizierung der Mitarbeiter/neue Arbeitsformen. 45 Prozent sind der Meinung, dass das neue Bewusstsein für Hygienemaßnahmen bleiben werde.

47 Prozent der Unternehmen werden ihre Organisation anpassen, um für zukünftige Krisen widerstandsfähiger zu werden. Damit zusammenhängend wollen sich 18 Prozent der Befragen die Lieferketten in Zukunft genauer ansehen. Schließlich werden 24 Prozent ihr Geschäftsmodell überdenken.

„Wir werden in eine ganz neue Normalität zurückkehren“, fasst IV-Präsident Manfred Gerger die Ergebnisse der Umfrage zusammen.

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