Wien Werdertorgasse: Spätmittelalter-Ufermauer freigelegt

"Als kleine Sensation und als große Freude" bezeichnen Wiens Stadtarchäologen den Fund in der Werdertorgasse 6 im ersten Wiener Gemeindebezirk. Bei Grabungsarbeiten stießen die Arbeiter völlig unvermutet auf eine Stein-Holzkonstruktion, die sich als spätmittelalterliche Ufermauer erwies. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler überzeugte sich vor Ort: "Dieser einzigartige Fund gibt Hinweise darauf, dass der Altarm der Donau anders verlief als bisher angenommen. Ein großer Erfolg der Stadtarchäologie, der dazu beiträgt, ältere Versionen der Stadt ein feineres, authentischeres und korrekteres Gesicht zu verleihen". Mehr über

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Fotos:  PID/David Bohmann, Stadtarchäologie Wien

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Stein-Holzkonstruktion in der Werdertorgasse 6

MauerWerdertorgasseWienStadtarchaeologieSensationsfundFotoPIDDavidBohmannSchon seit April 2019 führte die Stadtarchäologie Wien im Zuge eines Bauvorhabens in der Werdertorgasse 6 archäologische Grabungen durch, weil der Standort auf die Neutorbastion, die neben der Elendbastion und dem dazwischenliegenden Schiffsarsenal um 1550 erbaut wurde, hoffen ließ. Der Fund, die Stein-Holzkonstruktion, auf die die Archäologen bei Ausgrabungen in der Werdertorgasse 6 im Juli 2019 gestoßen sind, weist aber viel ältere Spuren auf.

So dürfte das Terrain einst von Hochwässern gefährdet und in der Folge durch anthropogen verursachte Ablagerungen vorübergehend verfestigt worden sein, stellte das Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement an der Universität für Bodenkultur in Wien fest.

Schuhmacher, Kürschner & Fischer

Zahlreiche Lederfunde und Lederabfälle deuten auf den Berufsstand von lederverarbeitenden Handwerken wie etwa Schuhmacher und Sohlenmacher hin, die durch urkundliche Erwähnungen bezeugt, in der nahe gelegenen Werder Vorstadt ansässig waren. Neben dem Leder herstellenden bzw. Leder verarbeitenden Gewerbe gingen die Bewohner der Vorstadt vor dem Werdertor auch verschiedenen anderen Berufen nach. Erwähnt werden Schuster, Kürschner und Fischer.

Das Ende der Siedlung im Oberen Werd geht vermutlich in die Zeit der Ersten Türkenbelagerung Wiens im Spätsommer 1529 zurück. Später wurde das Areal möglicherweise als Baugrund für die Neutorbastion aufbereitet.

Kulturstadträtin erfreut

Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler zeigt sich über die Ausgrabungen erfreut: "Die Stadtarchäologie hat derzeit einen Lauf: Nach den großartigen Funden in der Naglergasse und Bognergasse wurden nun auch Überreste einer alten Ufermauer in der Werdertorgasse freigelegt".

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