Kurz bevor es am 11. Juli 2019 mit der Premiere bei den Seefestspielen Mörbisch losgeht, hat das Land Burgenland Harald Serafin mit dem Musiktheaterpreis 2019 die Ehre für seine Verdienste rund um die burgenländische Kultur erwiesen. Als Obereunuch gibt er heuer auch ein Comeback in Mörbisch. Zurückgeholt hat ihn, Peter Edelmann, der künstlerische Leiter der Seefestspiele, der optimistisch auf die neue Saison blickt: " Von meiner zweiten Saison erwarte ich mir ein begeistertes Publikum. Ich bin sicher, dass uns auch mit der Produktion von Lehárs "Land des Lächelns" nach dem großen Erfolg mit der "Mariza" und der größten Geige im vorigen Jahr, auch heuer ein Erfolg gelingt. Schon allein die Dimensionen des Bühnenbildes mit seinem Riesendrachen, verknüpft mit einer herzzerreißenden Story und der unvergleichlichen Musik werden das Publikum in ihren Bann ziehen. Und schön, dass auch Harald Serafin wieder dabei ist!"
SCHNAPPEN.AT hat den Geehrten selbst befragt und wie bei Serafin zu erwarten, viele Antworten erhalten:
- Serafin über den Musiktheaterpreis - hier
- Comeback in Mörbisch - "Sicher nicht" - hier
- Nach Gespräch mit Otti Schenk "ja" gesagt - hier
- Aber nicht "Eunuch", sondern "Obereunuch" - hier
- "Burgenland ist Wien weit überlegen" - hier
- Serafins Sohn - Leiter bei Opernfestspiele St. Margarethen - hier
- Als Künstler und Geschäftsmann gutes Geld verdient - hier
- Eindrücke von der Premiere im Juli 2019 - hier
Aktuelles von den Seefestspielen Mörbisch, Burgenland - hier
Fotos: Seefestspiele Mörbisch / Jerzy Bin
Redaktion: Wilhelm Böhm
Harald Serafin im Gespräch mit SCHNAPPEN.AT
Der Musiktheaterpreis 2019
Für Edelmann gibt es auch keinen Würdigeren in Bezug auf die Musiktheaterpreisverleihung als Harald Serafin: "Kammersänger Harald Serafin prägte die Seefestspiele Mörbisch und damit die ganze Region nachhaltig mit seiner Kunst, seinem Engagement und seiner Persönlichkeit als Sänger und vor allem 20 Jahre lang als Intendant dieses größten Operettenfestival der Welt.
SCHNAPPEN.AT: Sie haben den Kulturpreis des Landes Burgenland erhalten. Was bedeutet er ihnen?
Serafin: Es ist schön, dass man meine Verdienste zu schätzen weiß und diese Auszeichnung bestätigt, dass ich in meinem Tun auch erfolgreich war.
Comeback? Sicher nicht!
SCHNAPPEN.AT: Und wie hat sich ihr Comeback in Mörbisch ergeben?
Serafin: Der neue künstlerische Leiter Peter Edelmann fragte mich, ob ich wieder in Mörbisch spielen wolle. Na, sicher nicht, antwortete ich darauf. Lass mich bitte in Ruhe, denn 20 Jahre Mörbisch sind genug. Ich komme gerne zuschauen aber die aktive Zeit in Mörbisch ist für mich vorbei.
SCHNAPPEN.AT: Und warum haben sie es dann doch gemacht?
Serafin: Weil er hartnäckig blieb und meinte eine ganz spezielle Rolle für mich zu haben. Die des Eunuchen. Daraufhin habe ich ihn gefragt, ob er die Freundschaft zu mir beenden wolle, denn der Eunuch ist ja nur eine kleine Rolle für die letzte Besetzung. Doch er bestritt das vehement und meinte, ich wäre der einzige, der daraus was machen kann, denn die Rolle habe weit mehr Potential als gemeinhin bekannt. Daraufhin bedankte ich mich für das Kompliment und bat um Bedenkzeit?
Nach Gespräch mit Otti Schenk, Eunuchen-Rolle angenommen
SCHNAPPEN.AT: Wie lange hat die gedauert?
Serafin: Ich ging zunächst zu Otti Schenk, mit dem ich da ja noch in den Kammerspielen spielte, um ihm zu sagen, dass ich ein Angebot von Mörbisch habe. Wunderbar meinte er und als mich nach der Rolle fragte, traute ich mich es gar nicht auszusprechen. Zögernd sagte ich dann, dass es der Eunuch wäre und ich stark überlege dies anzunehmen. Er aber fragte, mich, ob ich denn wahnsinnig wäre darüber nachzudenken, diese Rolle abzulehnen. Denn es wäre die beste Rolle, da sie sympathisch sei, großen Anklang fände und in ihrer Kürze doch einiges bewirke. Und daraufhin habe ich Peter Edelmann mitgeteilt, dass ich die Rolle spielen werde.
SCHNAPPEN.AT: Kann man so einer kleinen Rolle auch eine persönliche Note geben?
Serafin: Ja und ich habe im Laufe der Proben die Rolle ausgebaut und auch ein eigenes Lied eingebracht, sodass alle in Mörbisch sehr glücklich sind, dass ich wieder dabei bin.
SCHNAPPEN.AT: Bekommen sie das auch stimmlich hin?
Nicht nur Eunuch sondern Obereunuch
Serafin: Ja, das habe ich schnell drauf gehabt und ich merke, es kommt kolossal gut an. Es freut mich jetzt, umso mehr, dass ich mit einer für mich untypischen Rolle hier her zurückkomme und die Zusammenarbeit mit Edelmann, dem Regisseur und dem kompletten Team so wunderbar funktioniert. Allerdings habe ich mir ausbedungen, dass ich den Obereunuchen spiele und so auch im Programmheft stehen werde, denn nur Eunuch war mir doch zu wenig. Aber auch abseits der Bühne genieße ich die Rückkehr ins Burgenland. Die Menschen sind so liebenswert. Überall wo ich hinkomme, spricht man mich an und zeigt man mir, dass ich noch immer sehr willkommen bin.
SCHNAPPEN.AT: Wie oft wurde geprobt?
Serafin: Seit Wochen jeden Tag mit großer Intensität, wobei Peter Edelmann sehr klug war und bei der große Hitze die Proben in die Abendstunden verlegt hat. Und ich habe gemerkt, dass der Eunuch eine Charakterrolle ist. Er hat ein Alleinstellungsmerkmal und daher kann man sich im Text auch ein wenig was erlauben. Ich kann damit die Menschen zum lächeln bringen und Sympathiepunkte sammeln kann. Allerdings wird die Rolle ein einmaliger, interesanter Ausflug in dieses Fach bleiben.
"Burgenland ist Wien weit überlegen"
SCHNAPPEN.AT: Was bedeutet für sie Land des Lächelns?
Serafin: Es ist eine der schönsten Operetten von Franz Lehar, angelehnt an Turandot. Wir haben dazu ein tolles Bühnenbild und ich finde es ganz toll, dass dieses kleine Burgenland generell so ein tolles Kulturangebot hat. Da ist man den Wienern weit überlegen. Neben den beiden Flaggschiffen Mörbisch und St. Margarethen findet in allen Landesteilen ungemein viel statt. Menschen die im Burgenland urlauben haben ein tolles Angebot an Kulturevents. Da sollten die Burgenländer wirklich stolz darauf sein, zumal man in anderen Bundesländern oft mit mehr finanziellen Mitteln weniger zustande bringt.
SCHNAPPEN.AT: Sie sehen also eine gute Zukunft für Mörbisch?
Serafin: Nach zuletzt schwierigen Zeiten, ist Peter Edelmann, der richtige Mann für weitere Erfolge. Man muss sich aber klar werden, dass man vielleicht an frühere Rekordbesucherzahlen nicht mehr herankommt, weil sich die Zeiten geändert haben und rund um viel mehr Konkurrenz da ist. Man muss alles realistisch einschätzen, um sich auf einem guten Niveau stabilisieren zu können.
Serafins Sohn, der Leiter bei den Opernfestspielen St. Margarethen
SCHNAPPEN.AT: Ihr Sohn ist nun bei den Opernfestspielen in St. Margrethen der künstlerische Leiter?
Serafin: Ja, er hat sich als Manager von kulturellen Event sensationell weiterentwickelt und ich bin stolz auf ihn, dass er das gepackt hat. Er kennt die größten Stars per du und mit seinem Charme öffnet er viele Tore, wie auch beim Opernball in New York. Bezüglich netzwerken hat er sicher was von mir mitgekommen und er ist auch mit der Materie aufgewachsen, denn schon als Kind war er stets in Mörbisch mit dabei und hat gesehen, wie da in allen Bereichen gearbeitet wird. Tipps gebe ich ihm aber nur, wenn er ausdrücklich danach fragt. Schön ist, dass wir uns jetzt sehr viel sehen, weil wir beide im Seehotel Rust wohnen.
SCHNAPPEN.AT: Wie sieht ihr Alltag jetzt aus?
Serafin: Am Tag Ruhe und Regeneration und am Abend wurde bis jetzt geprobt und ab 11.Juli werden die Vorstellungen gespielt.
Zukunft, Karriere & Geld verdient
SCHNAPPEN.AT: Was werden sie nach der Festspiel Saison machen?
Serafin: Ich habe keine Angst, dass ich vergessen werde. Ich brauche bloß die Arme zu öffnen und er ergeben sich neue Sachen. Nichtzuletzt auch deshalb, weil ich immer einen guten Kontakt zu den Medien gepflegt habe und dies auch weiter tun werde.
SCHNAPPEN.AT: Können sie zufrieden auf ihre Karriere zurückblicken?
Serafin: Ja, dass kann ich, wobei ich mich immer als Künstler und Geschäftsmann gesehen habe und auch wirklich gutes Geld verdient habe, was natürlich zur Zufriedenheit beiträgt.
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- Saison 2019: Infos über das Ensemble, die Schauspieler & Harald Serafin als Obereunuchen - hier
- "Das Land des Lächelns" von Franz Lehár und die Seefestspiele 2019 - hier
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