"When someone tells you, you can't. Turn around and say, watch me", so Christian Redl, der elffache Weltrekordhalter im Apnoetauchen beim Neujahrsempfang der Industriellenvereinigung, der IV Burgenland am 9.1.2023 im Seerestaurant Neufeld in Österreich. Vertreter aus Wirtschaft, Industrie und Politik trafen sich im Neufelder Seerestaurant um dem Neujahrsempfang der Industriellenvereingiung beizuwohnen.
Nach der Begrüßung durch die neu gewählte Präsidentin der Industriellenvereinigung Burgenland (IV Burgenland) Heidi Adelwöhrer, die ein rasches Handeln gegen die vielen momentanen Krisen fordert, hielten so manche Besucher beim Vortrag des Freitauchers Christian Redl für kurze Zeit die Luft an. Für die musikalische Umrahmung sorgten "The Window Cats", das Ensemble des Haydnkonservatoriums. Mehr über
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Fotos: AP, SCHNAPPEN.AT
"Frieden schaffen, Zuversicht und Chancen"
Heidi Adelwöhrer vom Unternehmen "Neudörfler Büromöbel" bei ihrer ersten Rede als IV-Präsidentin der Industriellenvereinigung Burgenland: "Die Pandemie wirkt nach, die Energiepreise gehen durch die Decke, die Lieferketten stocken, die Inflation ist in ungewohnter Höhe, der Klimawandel schreitet voran und Arbeitskräfte sind fast nicht zu finden. Und dann ist da der Krieg, keine 600 Kilometer von uns entfernt. Der unterbricht nicht nur eine lange Friedensperiode, sondern sorgt für Unsicherheiten in unseren Familien und für enorme Unplanbarkeit für unsere Unternehmen."
Frieden schaffen
Adelwöhrer weiter: "Als Unternehmerin, als Europäerin, als Frau, als Mutter sage ich, wir brauchen sofortige Friedensgespräche als einzige Antwort auf diesen Krieg zu Lasten Europas, zu Lasten der Bevölkerung, zu Lasten der Wirtschaft und zu Lasten der Industrie. Politik und Diplomatie müssen alles dafür tun, um Frieden zu schaffen."
Energiewende
Im Burgenland sei die durchgehende Versorgungssicherheit mit Energie zu gewährleisten. "Mit dem Energiekostenzuschuss II, der knapp vor Weihnachten fast in trockene Tücher gebracht wurde, sorgte die Bundesregierung für ein Aufatmen in der heimischen Industrie", sieht Heidi Adelwöhrer die Wettbewerbsgleichheit mit unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland wieder einigermaßen hergestellt. Dies sei ein erster Schritt, um die horrenden Energiepreise und die Unplanbarkeit zu dämpfen.
Leistungsstarke Netze
Dem burgenländischen Weg aus der Energiekrise hin zur Energieautarkie fehlen vor allem noch leistungsstarke Netze, kurze Genehmigungsverfahren oder Monteure, welche die Photovoltaik aufs Dach bringen. Auch in Sachen Infrastruktur sei im Burgenland noch viel zu tun.
Zuversicht und Chance
"Jede Krise birgt aber auch eine Chance in sich. Innovationen entstehen aus Krisen und da sehe ich die Chance in den aktuell herrschenden Krisen. Wir werden auch diese Krise meistern", sieht Adelwöhrer zuversichtlich in die Zukunft.
Fotos: AP, SCHNAPPEN.AT
"Grenzbereiche meistern und immer positiv in die Zukunft gehen"
Christian Redl, der elffache Weltrekordhalter im Eis- und Apnoetauchen bei seinem Vortrag in Neufeld: "Durch meinen Extremsport habe ich gelernt, dass positive Gedanken weniger Sauerstoff verbrauchen als negative Gedanken. Deswegen ist es extrem wichtig, dass wir immer positiv in die Zukunft gehen."
Tauchfieber Neufeldersee
Der professionelle Luftanhalter, der siebeneinhalb Minuten die Luft anhalten kann, weiter: "Vor 14 Jahren hat alles hier am Neufeldersee für mich begonnen. Hier hat mich das Fieber vom Tauchen gepackt. Ich kann mit einem Atemzug 150 Meter weit und 100 Meter tief tauchen."
Entscheidungen & Ziele
Redl über seine Überlegungen, wie man im Grenzbereich am besten funktionieren kann: "Erstens sind es die Entscheidungen, zweitens das Risikomanagement und drittens die Ziele."
"Auf Straße ankleben"
Redl, der selbst für die Rettung der Ozeane eintritt zeigt sich etwas verärgert über Leute, die sich als "Klimaaktivisten" auf der Straße ankleben: "Wir sollten viel mehr Eigenverantwortung übernehmen, die Jugendlichen sollten in die Schule gehen, eine ordentliche Ausbildung machen und dann irgendetwas erfinden. Ich denke das ist viel sinnvoller für das Klima, als sich irgendwo hinzupicken und hoffen, dass irgendjemand anderer dieses Problem für mich löst."
Warum und wie sehr
Auf Aussagen wie "das funktionert nicht" reagiert der Eistaucher eher wütend: "Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass es für jedes Problem auch immer eine Lösung gibt. Man sollte sich nur die beiden Fragen stellen 'Warum will ich etwas' und 'Wie sehr will ich es' und dann ist alles möglich.
Eistauchen
Beim Eistauchen gibt es nur ein Einstiegsloch und ein Ausstiegsloch und unterwegs bietet sich keine Möglichkeit den Tauchgang zu beenden. Redl: "Alleine diese Tatsache zu wissen, dass ich genau einen Atemzug Zeit habe, um die Entscheidung zu treffen, wenn ich den Tauchgang starte, das war für mich die Faszination am Eistauchen."
Sicherheit & Risiko
Der Weltrekordhalter über das Risikomangement: "Risiko gibt es immer, aber je besser die Vorbereitung ist, desto weniger kann passieren. Für einen Tauchgang von etwa zwei Minuten bereite ich mich sechs Monate lang vor. Es sind auch immer Sicherungstaucher im Wasser und ein Arzt an der Oberfläche zugegen. Bisher bin ich vier Mal bewusstlos geworden."
Atmung
Christian Redl empfiehlt den BesucherInnen beim Neujahrsempfang auf die Atmung zu achten: "Das wichtigste ist aber das Atmen vor dem Luftanhalten. Wir atmen alle falsch. Je mehr Luft man hat, desto leistungsfähiger ist man. Durch die Atemluft bekommen wir den Sauerstoff in den Körper. Wenn Stress, Angst oder was immer aufkommt einatmen und doppelt so lange ausatmen. damit wird man entspannter. Mit dieser Atemtechnik kann man Angst wegatmen, sich in den Schlaf atmen und Stress wegatmen, die Konzentrationsfähigkeit erhöhen und die Erholungszeit nach einer körperlichen Betätigung dramatisch verkürzen. "